Blaubeuren (Meteorit)

Blaubeuren
Allgemeines
Offizieller Name
nach MBD
Blaubeuren
Authentizität sicher
Lokalität
Land Deutschland
Bundesland Baden-Württemberg
Regierungsbezirk Tübingen
Landkreis Alb-Donau-Kreis
Stadt Blaubeuren
in Tiefe von ca. 60 cm (gewachsener Boden)
Fall und Bergung
Datum (Fall) vor etwa 9.200 Jahren
beobachtet nein
Datum (Fund) 1989 (Teil 1), 2020 (Teil 2)
Sammlung URMU, Blaubeuren, Volkssternwarte Laupheim
Beschreibung
Typ Chondrit
Klasse gewöhnlich
Gruppe H4-5
Masse (total) 30,67 kg (30,26 kg + 0,41 kg)
Dichte 3,34 g/cm³
Herkunft Asteroidengürtel
Referenzen
Meteoritical Bulletin 72462
Blaubeuren
Fundort in Baden-Württemberg

i1

Blaubeuren ist der größte in Deutschland gefundene Steinmeteorit, und der erste nachgewiesene Meteorit in Baden-Württemberg, seitdem Meteoritenfunde und -fälle systematisch aufgezeichnet werden. Es handelt sich um einen 30,26 kg schweren Chondrit des Typs H4-5 und vom selben Ort ein 0,41 kg schweres Bruchstück. Der Meteorit wurde bereits 1989 bei Arbeiten in einem Garten in Blaubeuren gefunden, doch erst 2020 als Meteorit erkannt. Verschiedene Untersuchungen des Objektes (unter anderem durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt) ergaben, dass sich die darin enthaltenen Einschlüsse bereits vor 4,56 Milliarden Jahren, also bei der Entstehung des Sonnensystems, gebildet haben müssen. Der Meteorit ist der größte Chondrit, der in Deutschland gefunden wurde. In seiner Klassifikation H4-5 ist er der schwerste weltweit.

An der Universität Arizona in Tucson, USA und am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf wurde durch die Analyse vorhandener langlebiger Radionuklide das terrestrische Alter ermittelt. Demnach schlug Blaubeuren vor etwa 9.200 Jahren während der Mittelsteinzeit auf der Schwäbischen Alb ein.

Vor dem Eindringen in die Erdatmosphäre mit einer Anfluggeschwindigkeit von etwa 20 km/s dürfte er als Meteoroid ungefähr eine Tonne gewogen haben.

Der Meteorit wurde im Urgeschichtlichen Museum (URMU) in Blaubeuren und im Foyer der Volkssternwarte Laupheim e.V. (Sternwarte und Planetarium) ausgestellt.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.