Blei-Zirkonat-Titanat

Blei-Zirkonat-Titanat (PZT) ist eine Keramik mit der Summenformel Pb[ZrxTi1−x]O3 (0 ≤ x ≤ 1) und gehört zu der Familie der Ferroelektrika. Das x bedeutet, dass Titan und Zirkonium aufgrund ihrer ähnlichen chemischen Eigenschaften gegeneinander ausgetauscht werden können, um die ferroelektrischen Eigenschaften der Verbindung zu beeinflussen.

Kristallstruktur
_ Pb2+ 0 _ O2− 0 _ Ti4+,Zr4+
Allgemeines
Name Blei-Zirkonat-Titanat
Andere Namen

Bleititanzirkonoxid

Verhältnisformel Pb[ZrxTi1−x]O3 (0≤x≤1)
Kurzbeschreibung

silbrig-weißer geruchloser Feststoff

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12626-81-2
EG-Nummer 235-727-4
ECHA-InfoCard 100.032.467
PubChem 159452
Wikidata Q883484
Eigenschaften
Molare Masse 303,06–346,42 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

7,5–8,0 g·cm−3

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung

Gefahr

H- und P-Sätze H: 360Df373410302332
P: 301+330+331312264304+340280
Zulassungs­verfahren unter REACH

besonders besorgnis­erregend: fortpflanzungs­gefährdend (CMR)

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0°C, 1000 hPa).

Die Bleiatome sind in einer kubischen Raumstruktur angeordnet. Blei-Zirkonat-Titanat liegt für gewöhnlich, ebenso wie das ihm sehr ähnliche Bariumtitanat, als Perowskit vor. Sechs Sauerstoffatome sind kubisch-flächenzentriert und ein Titan- bzw. Zirkoniumatom „pseudo-kubisch-raumzentriert“ angeordnet. Pseudo-kubisch bedeutet, dass das Ti/Zr-Atom oberhalb der Curietemperatur tatsächlich die beschriebene kubisch-raumzentrierte Position einnimmt, jedoch bei Temperaturen unterhalb der Curietemperatur etwas aus seiner zentralen Lage herauswandert. Das zuvor elektrisch neutrale Gitter wird dadurch zu einem Dipol. Dieses Dipolgitter weist nun piezoelektrische Eigenschaften auf. Durch das Mischungsverhältnis von Zr zu Ti kann die Curietemperatur zwischen 230 °C und 500 °C eingestellt werden (siehe Phasendiagramm von PZT). Bei einem Titananteil unter ca. 6 % (x > 0,94) ist PZT antiferroelektrisch.

PZT gilt zurzeit als eines der kostengünstigsten Materialien zur Herstellung leistungsfähiger Piezoaktoren. Es wird auch bevorzugt als Speicherelement eines ferroelektrischen RAM verwendet.

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