Camp de Gurs

Das Camp de Gurs in der französischen Ortschaft Gurs nördlich der Pyrenäen war bereits vor dem Zweiten Weltkrieg das größte französische Internierungslager. Es wurde zunächst zur Internierung politischer Flüchtlinge aus Spanien und ehemaliger Kämpfer des Spanischen Bürgerkrieges errichtet.

Bekannt wurde dieses Lager vor allem in Südwestdeutschland durch die spätere Deportation von Juden aus Deutschland: fast der gesamten jüdisch-deutschen Bevölkerung aus Baden, der bayerischen Pfalz und der Saarpfalz. Diese wurden im Oktober 1940 im Rahmen der Wagner-Bürckel-Aktion von Nationalsozialisten und deren französischen Kollaborateuren in dieses Lager transportiert. Das Lager wurde nicht vom NS-Regime unmittelbar, sondern in dessen Auftrag von der Vichy-Regierung betrieben. Die meisten dieser Häftlinge wurden, soweit sie unter den extremen Bedingungen, die zu einer hohen Mortalitätsrate führten, bis dahin überlebt hatten, anschließend von dort ab August 1942 erneut deportiert und im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau von den Deutschen vergast, was den französischen Stellen seinerzeit bewusst war.

Seit 1994 ist das Lagergelände eine nationale Gedenkstätte, welche die Erinnerung an seine Geschichte und die dort Internierten und Häftlinge, an die Flüchtlinge, Widerstandskämpfer und deutschen Juden, an die Misshandelten und Ermordeten wachhalten soll. Es wird vom Förderverein Amicale du camp de Gurs mit Sitz in Pau betreut. Das Gelände ist frei zugänglich.

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