Coupe de France féminine 2017/18
Der Wettbewerb um die Coupe de France féminine in der Saison 2017/18 war die 17. Ausspielung des französischen Fußballpokals für Frauenmannschaften. Die Teilnahme ist nur für die Frauschaften der ersten und zweiten Liga verpflichtend.
Titelverteidiger Olympique Lyon, das diesen Wettbewerb die vorangehenden sechs Jahre in Serie gewonnen hatte, gelang es, bis zum Viertelfinale bei einer Gesamtbilanz von 52:0 Toren jedes seiner Spiele zweistellig zu gewinnen, wenn auch stets gegen unterklassige Gegner. Im Endspiel, einer Neuauflage des Vorjahresfinales, allerdings unterlag OL dem Paris Saint-Germain FC. Die Hauptstädterinnen gewannen somit ihren zweiten Landespokaltitel nach 2010.
Der Wettbewerb wird nach dem klassischen Pokalmodus ausgetragen; das heißt insbesondere, dass die jeweiligen Spielpaarungen ohne Setzlisten oder eine leistungsmäßige beziehungsweise ab dem Achtelfinale ohne regionale Vorsortierung der Vereine aus sämtlichen noch im Wettbewerb befindlichen Klubs ausgelost werden und lediglich ein Spiel ausgetragen wird, an dessen Ende ein Sieger feststehen muss (und sei es durch ein Elfmeterschießen – eine Verlängerung bei unentschiedenem Stand nach 90 Minuten ist nicht vorgesehen), der sich dann für die nächste Runde qualifiziert, während der Verlierer ausscheidet. Auch das Heimrecht wird für jede Begegnung durch das Los ermittelt – mit Ausnahme des Finales, das auf neutralem Platz an jährlich wechselnden Orten stattfindet –, jedoch mit der Einschränkung, dass Klubs, die gegen eine mindestens zwei Ligastufen höher spielende Elf anzutreten haben, automatisch Heimrecht bekommen.
Nach Abschluss der von den regionalen Untergliederungen des Landesverbands FFF organisierten Qualifikationsrunden greifen im Zweiunddreißigstelfinale, der sogenannten zweiten Bundesrunde (Deuxième tour fédéral), auch die zwölf Erstligisten in den Wettbewerb ein. Mit Étoile Filante Bastia erreichte erstmals in der Pokalgeschichte eine korsische Frauschaft die vorangegangene erste Bundesrunde, schied darin allerdings aus. Die Besonderheit daran: auf der Insel spielen aufgrund der dort sehr geringen Zahl von Fußballerinnen bisher ausschließlich 8er-Teams um die Meisterschaft, so dass ÉFB ungewohnterweise eine vollständige Elf aufbieten musste. Hingegen gelang es fünf Viert- und mit der AS Bruyères sogar einem Fünftligisten, das Zweiunddreißigstelfinale zu erreichen; von diesen sechs Teams überstanden aber nur die Frauen des Villeneuve-d’Ascq FF diese Runde. Dafür schoben sich die Frauen des Drittligisten Le Havre AC, deren erste Elf zum größten Teil aus Engländerinnen gebildet wird, mit Fortschreiten des Turniers in den Fokus des medialen Interesses. Beginnend mit der ersten Bundesrunde warf „Le HAC“ drei Zweitdivisionäre aus dem Rennen: zunächst die VGA Saint-Maur mit 1:0, danach den FC Rouen (3:1) und FF Issy (5:0). Im Viertelfinale beendete dann mit der ASJ Soyaux ein Erstligist Le Havres Pokalparcours, dessen Frauen sich anschließend mit dem Aufstieg in die zweite Division dafür entschädigten.