Dünnschlempe
Die Dünnschlempe ist ein bei der Ethanol-Destillation anfallendes Abspaltprodukt, das durch Trennen der flüssigen von den festen Bestandteilen der Destillationsrückstände (der Schlempe) gewonnen wird.
Beim Brennen von Alkohol bzw. der Herstellung von Bioethanol aus destillierbaren Rohstoffen wie Melasse und anderen stärke- oder zuckerhaltigen Ausgangsstoffen fallen, abhängig vom Ausgangsprodukt, je 100 l reinem Alkohol zwischen 1.100 und 1.400 l Rohschlempe mit einem Trockenmassegehalt von 7–10 % an. Die Feststoffe können nun durch Dekantieren, Sieben oder Zentrifugieren abgetrennt und so zur sogenannten Dickschlempe (getrocknet Trockenschlempe bzw. Dried Distillers Grains with Solubles, DDGS) verdichtet werden, so dass als feine Suspension die flüssige Dünnschlempe zurückbleibt.
Dünnschlempe wird als Futtermittel und Dünger sowie als Gärsubstrat zur Biogaserzeugung eingesetzt. Die industrielle Biotechnologie kann den Stoff als Nährmedium nutzen. In modernen Destillationsprozessen kann anfallende Schlempe der Destillation erneut zugeführt werden (Recycling).