Deckenbaubahnhof

Ein Deckenbaubahnhof oder Deckenbahnhof war ein temporärer Güterbahnhof, der zu Versorgung von Autobahnbaustellen angelegt wurde.

Das „Gesetz über die Errichtung eines Unternehmens Reichsautobahn“ vom 27. Juni 1933 übertrug der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft den Bau und Betrieb der Autobahnen. Damit war die Bahn bereits ab dem ersten Jahr der Existenz des Dritten Reichs unmittelbar mit dem Autobahnbau befasst. Auch nach der Umwandlung des Unternehmens Reichsautobahn in eine Reichsbehörde blieb die Bahn in den Autobahnbau involviert, ehe dieser 1942 eingestellt wurde.

In der Bundesrepublik kam der Deutschen Bundesbahn erneut eine Schlüsselrolle beim Autobahnbau zu. Sie sorgte für die Anfuhr mineralischer Baustoffe wie Kies, Sand und Splitt sowie von Bitumen und Kraftstoffen. In der Gegenrichtung wurde Abraum befördert. Die Baustoffe wurden in Versendestellen auf Ganzzüge verladen und zu ihren Zielbahnhöfen transportiert. Dies waren die Deckenbaubahnhöfe, wo die angelieferten Güter umgeschlagen wurden. Sie waren mehrgleisig angelegt und für ein hohes Tonnageaufkommen konzipiert. So wurden im Deckenbaubahnhof Dettelbach im Jahr 1964 1.048.307 Tonnen Güter angeliefert. Die Versendestelle Staffelstein verzeichnete im selben Jahr den Versand von 796.239 Tonnen Kies.

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