Deutsche Fußballmeisterschaft 1928/29
Die zweiundzwanzigste deutsche Fußballmeisterschaft wurde wie im Vorjahr erst sehr spät beendet. Erst Ende Juli stand der neue deutsche Meister fest. Der Grund war allerdings diesmal nicht die Teilnahme der Nationalmannschaft an einem großen Fußballturnier, sondern der extrem kalte Winter, durch den die Spielpläne in den Regionen durcheinanderkamen. Daher standen die meisten Regionalvertreter erst Ende Mai fest und demzufolge konnte die Endrunde erst am 9. Juni beginnen.
Deutsche Fußballmeisterschaft 1928/29 | |
Meister | SpVgg Fürth |
Mannschaften | 16 |
Spiele | 16 |
Tore | 79 (ø 4,94 pro Spiel) |
Torschützenkönig | Johannes Sobek (6 Tore) |
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Eine weitere Verzögerung ergab sich durch die Halbfinalspiele. Im Duell zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Nürnberg hatte es nach 150 Minuten Spielzeit keinen Sieger gegeben und das Spiel musste wiederholt werden, was das Finale noch einmal um zwei Wochen hinausschob.
Die Titelkämpfe brachten einen neuen, allerdings auch tragischen Rekord. Als erste deutsche Mannschaft erreichte Hertha BSC zum vierten Mal in Folge das Finale; allerdings verließ die Mannschaft auch zum vierten Mal als Verlierer den Platz. Doch das Ergebnis war bei diesem Endspiel fast schon nebensächlich. Der DFB hatte das Finalduell nach Nürnberg vergeben. Die Anhänger des 1. FCN glaubten, die Halbfinalniederlage gegen die Hertha (es war die erste richtige Niederlage der Nürnberger bei einer Meisterschafts-Endrunde und das erste Mal, dass sie bei einer Teilnahme nicht das Finale erreichten) sei auf Fehlentscheidungen des Schiedsrichters zurückzuführen gewesen und bereiteten den Berlinern einen feindseligen und hasserfüllten Empfang. Das Spiel stand mehrmals kurz vor dem Abbruch. Es war so auch nicht überraschend, dass die Herthaner zum zweiten Male gegen die Fürther den Kürzeren zogen. Es war der dritte Titelgewinn für die SpVgg und die achte Meisterschaft für die Region Nürnberg/Fürth.
Beim ATSB feierte Lorbeer Hamburg seinen ersten Titelgewinn, bei der Deutschen Turnerschaft ging die Meisterschaft an TV 1846 Mannheim. Die Deutsche Jugendkraft spielte in diesem Jahr erneut keinen Meister aus.