Deutsche Fußballmeisterschaft 1938/39

Die 32. deutsche Meisterschaftssaison 1938/39 war die letzte Fußballmeisterschaft des nationalsozialistischen Deutschlands vor dem Zweiten Weltkrieg.

Deutsche Fußballmeisterschaft 1938/39
MeisterFC Schalke 04
Mannschaften18
Spiele55
Tore213  3,87 pro Spiel)
TorschützenkönigDeutsches Reich NS Ernst Kalwitzki (11 Tore)
Deutsche Meisterschaft 1937/38

Allerdings hatte die Expansionsphase des „tausendjährigen Reiches“ bereits eingesetzt. Im März 1938 war Österreich angeschlossen worden und am 29. September 1938 wurde nach dem Münchner Abkommen auch das Sudetenland annektiert, welches von der Tschechoslowakei abgetrennt wurde. Beide Gebiete wurden jeweils als neue Fußballgaue eingerichtet (Österreich unter dem Namen „Ostmark“), so dass es nunmehr 18 Gauligen und somit auch 18 Endrundenteilnehmer gab. Propagandistisch sprach man in Deutschland von der ersten „großdeutschen Meisterschaft“. Der Austragungsmodus musste aufgrund der veränderten Teilnehmerzahl leicht modifiziert werden: Die Vorrunde wurde nun in drei Gruppen mit vier Mannschaften und einer Gruppe mit sechs Mannschaften ausgetragen, wobei die Gruppe mit sechs Teams zunächst in zwei Untergruppen zu drei Mannschaften spielte und dann deren Sieger im Gruppenfinale den Gruppensieger ausspielten.

Die neu hinzugekommenen Mannschaften aus Österreich (und dies bedeutete: aus Wien) waren überaus spielstark. So hatte der SK Rapid Wien bereits den Tschammerpokal 1938 gewonnen und mit dem SK Admira Wien erreichte auch auf Anhieb ein österreichisches Team das Finale um die deutsche Meisterschaft. Dort allerdings erlebten die Wiener ein Fiasko. Sie unterlagen ihrem Gegner FC Schalke 04 mit 0:9. Es war die höchste Endspielniederlage aller Zeiten und für die Gelsenkirchener der 4. deutsche Meistertitel.

Auch organisatorisch änderte sich in diesem Jahr wieder etwas im deutschen Fußball. Am 21. Dezember 1938 wurde der Deutsche Reichsbund für Leibesübungen in die NSDAP eingegliedert und nannte sich fortan „Nationalsozialistischer Reichsbund für Leibesübungen“ (NSRL). Damit war jegliche Eigenständigkeit der Sportvereine aufgehoben. Alle Besitztümer gingen auf die NSDAP über. Allerdings war die Eingliederung vom DRL angestrebt worden, um dem immer größer werdenden Druck durch Konkurrenzorganisationen wie Hitler-Jugend, Kraft durch Freude und SS entgegensteuern zu können.

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