Die Zerstörung der CDU
Die Zerstörung der CDU ist ein politisches Webvideo, das am 18. Mai 2019 im Vorfeld der Europawahl 2019 vom deutschen Webvideoproduzenten Rezo auf der Plattform YouTube veröffentlicht wurde. Das Video hat eine Länge von knapp 55 Minuten und besitzt ein 13-seitiges Quellenverzeichnis. Hierin kritisiert er die damaligen deutschen Regierungsparteien CDU, CSU und SPD sowie die AfD und die FDP. Besonders den Unionsparteien wirft er vor, „zur immer weiter auseinanderklaffenden Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland beizutragen, den Klimawandel mit voranzutreiben und die USA unhinterfragt in ihren kriegerischen Auseinandersetzungen zu unterstützen“. Zudem äußert er sich zu den Themenfeldern Bildung, Urheberrecht und Drogenpolitik. Am Ende des Videos spricht er eine indirekte Wahlempfehlung für Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke aus. Seine Videografik zeigt zudem Volt, DiEM25 und ÖkoLinX als weitere Wahloptionen.
Das Video, das innerhalb weniger Tage millionenfach abgerufen wurde, zog internationales Medieninteresse auf sich und war Teil der gesellschaftlichen Debatte. Es war das am meisten aufgerufene YouTube-Video im Jahr 2019 in Deutschland.
Am 24. Mai 2019 veröffentlichte Rezo ein weiteres Video mit dem Titel Ein Statement von 70+ YouTubern (später: Ein Statement von 90+ Youtubern), in dem diese ihre Unterstützung für Rezos Anliegen aussprechen und alle bitten: „Wählt nicht die CDU, wählt nicht die CSU und wählt nicht die SPD. Wählt auch keine andere Partei, die so wenig im Sinne von Logik und der Wissenschaft handelt und nach dem wissenschaftlichen Konsens mit ihrem Kurs unsere Zukunft zerstört. Und wählt schon gar nicht die AfD, die diesen Konsens sogar leugnet.“
Bis zum Tag der Europawahl in Deutschland am 26. Mai verzeichnete das Video mehr als 10 Millionen Abrufe. Mit Blick auf die Verluste von SPD und CDU und den Erfolg der Grünen am Wahlsonntag sprach das ZDF von einem „Rezo-Effekt“. Auch nach der Wahl blieb das öffentliche Interesse an dem Video hoch, das vier Tage später die Marke von 14 Millionen Abrufen erreichte.
Der Umgang der CDU-Führung mit dem Beitrag wurde als „zögerlich“ und „arrogant“ beanstandet. Zudem brachte die damalige CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer Regeln für Meinungsmache im Internet in Wahlkampfzeiten ins Gespräch und wurde dafür heftig kritisiert.
Im Vorfeld der Erstausstrahlung des Videos, am 13. Februar 2019, schrieb Rezo auf Twitter „Warum hat eigentlich noch keiner ein ordentliches Zerstörungsvideo gegen die CDU gemacht?… So 41 Minuten lang oder so.“. Die 41 Minuten beziehen sich auf die Dauer des im Stil und musikalisch ähnlichem kritischen Videos von Rezo über 2Bough aus Januar 2019. Dies war der erste Hinweis auf das Video „Die Zerstörung der CDU.“.