Drill (Erziehung)

Unter Drill versteht man umgangssprachlich einen strikt autoritären Unterrichts- oder Erziehungsstil, bei dem das Kind durch sture Wiederholung immer gleicher Übungen und durch Auswendiglernen zu hohen Leistungen gebracht werden soll. Eine Person, die ein Kind drillt, setzt sich dem Verdacht aus, die Eigeninitiative, das selbstständige und unabhängige Denken, die Fantasie und Kreativität des Kindes zu ignorieren oder zu unterdrücken. Auch mit einer liebevollen Hinwendung zum Kind und mit Respekt vor seiner Individualität gilt „Drill“ nicht als vereinbar. „Drill“ fördert – demselben Verständnis zufolge – nicht die Entwicklung des Kindes, sondern zielt auf Selbstdisziplin, Gehorsam und eine Brechung des Willens und erscheint damit als Ausweis einer „schwarzen Pädagogik“.

Weil es jedoch kein Kriterium gibt, mit dessen Hilfe „Drill“ eindeutig von den verwandten Begriffen „Training“ oder „Üben“ zu unterscheiden wäre, hat der Begriff in den wissenschaftlichen Sprachgebrauch keinen Eingang gefunden. Umso häufiger sprechen solche Autoren von „Drill“, die hervorheben wollen, dass sie ein bestimmtes Training oder eine Übung als sinnlos oder als unzumutbar hart und anstrengend beurteilen.

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