Dux Valeriae ripensis
Der Dux Valeriae ripensis (Heerführer der Ufervaleria) war vermutlich ab dem 4. Jahrhundert Kommandeur der am mittleren Donaulimes stationierten Limitanei- und Flotteneinheiten. Sein unmittelbarer Vorgesetzter war der Magister Peditum (Oberbefehlshaber der Infanterie).
Wie die meisten Duces limites des Westreiches befehligte er nur das Aufgebot einer Provinz. Sein Zuständigkeitsbereich erstreckte sich auf den Limes der Provinz Valeria, d. i. die Donauregion im heutigen Zentralungarn.
Die offizielle Amtsbezeichnung, Dux Valeriae limitis, ist aus einer Bauinschrift des Kastells von Solva bekannt. Sitz des Dux war das Legionslager Aquincum.
Das Dukat, bzw. einige seiner Amtsinhaber, sind aus der
- Notitia dignitatum, dem Geschichtswerk
- Res gestae des spätrömischen Chronisten Ammianus Marcellinus, einer
- Bauinschrift, vermutlich aus Esztergom-Hideglelőskereszt und von zahlreichen
- Ziegelstempeln aus Ungarn bekannt.
Namentlich bekannte Duces:
- Aurelius Ianuarius (um 303).
- Augustianus (364/365–367),
- Terentius (367–371),
- Frigeridus (370–373),
- Marcellianus (374)
Mehrere Ziegelstempel des Dux Frigeridus fanden sich im Burgus Tahitótfalu-Balhavár, dem Burgus von Visegrád – Lepence, im Wachtturm Visegrád – Steinbruch und im Burgus von Szigetmonostor – Horány. Da dort auch einige Exemplare des Dux Terentius gefunden wurden, könnte dieser um das Jahr 371 abgelöst worden sein. Die Amtszeit und die Ziegelstempel des Frigeridus konnten in die Jahre zwischen 371 und 373 n. Chr. datiert werden.
Frigeridus Rang im römischen Reichsadel, Vir perfectissimus, ist auf einigen Ziegelstempeln in der Abkürzung VP überliefert. Ab der Herrschaft Valentinian I. nahm ein Dux die Stellung eines Vir spectabilis (zweite senatorische Rangklasse) ein.