Eberhard Ludwig (Württemberg)
Herzog Eberhard Ludwig (* 18. September 1676 in Stuttgart; † 31. Oktober 1733 in Ludwigsburg) war von 1677 bis 1733 der zehnte (ab 1693 regierende) Herzog von Württemberg. Er begründete im Herzogtum Württemberg den Absolutismus, konnte ihn jedoch aufgrund des Widerstandes der württembergischen Landstände nie in voller Ausprägung durchsetzen. Einerseits reformierte er das Steuerwesen, förderte Manufakturen und Bergbau, machte durch die Aufnahme der Hugenotten neue Gewerbe heimisch und setzte ein stehendes Heer durch. Andererseits hinterließ er mit seinem höfischen Repräsentationsbedürfnis, das allerdings typisch für die Zeit des Barock war, einen hohen Schuldenberg.
Mit der außerehelichen Beziehung zu seiner Mätresse Wilhelmine von Grävenitz provozierte Eberhard Ludwig eine Staatsaffäre. Als erfahrener Feldherr stieg er bis zum Reichsgeneralfeldmarschall des Heiligen Römischen Reiches auf. Da sein einziger Sohn schon vor ihm starb, fiel nach seinem Tod die Regentschaft im lutherischen Württemberg an die katholische Nebenlinie Württemberg-Winnental. Auf Eberhard Ludwig geht die barocke Gründung von Residenzschloss und Stadt Ludwigsburg zurück.