Herzogtum Württemberg

Das Herzogtum Württemberg, in zeitgenössischer Schreibweise auch Herzogtum Wirtemberg oder bisweilen Fürstentum Wirtemberg, war ein von 1495 bis 1805 bestehendes Herzogtum im Staatsverband des Heiligen Römischen Reichs, welches 1495 durch eine Rangerhöhung aus der Grafschaft Württemberg hervorging. Die Territorien des Herzogtums waren im Wesentlichen um die Mitte des heutigen Landes Baden-Württemberg gruppiert. Neben den Kerngebieten des Herzogtums Württemberg gehörten bis 1793 auch linksrheinische Anteile im Elsass und die Grafschaft Württemberg-Mömpelgard um Montbéliard in Personalunion oder zeitweise als Nebenlinie zum regierenden Haus Württemberg. Hauptstadt und Residenz des Herzogtums war Stuttgart sowie von 1718–1733 und 1764–1775 Ludwigsburg mit dem dort zwischen 1704 und 1733 im Stil des Barocks errichteten Residenzschloss. Mit der Einführung der Reformation bekannte sich das Herzogtum ab 1534 zur evangelisch-lutherischen Konfession. Das geistige Zentrum des Landes war die Universität Tübingen. Besonders ausgeprägt war das politische Mitspracherecht der Landstände, wenngleich es immer wieder Versuche einzelner Herzöge gab, deren Einfluss zurückzudrängen. Im Dreißigjährigen Krieg erlitt das Herzogtum schreckliche Verwüstungen und musste im Laufe der Kabinettskriege des 17. und 18. Jahrhunderts mehrmals Invasionen durch französische Truppen erdulden. Auch in die Koalitionskriege wurde das Herzogtum hineingezogen, allerdings gelang infolge der durch die Französische Revolution ausgelösten Umwälzungen auch die mit großen Gebietserweiterungen verbundene Erhebung zum Kurfürstentum im Jahr 1803, unmittelbar vor der Auflösung des Heiligen Römischen Reichs. Im Bündnis mit Napoleon Bonaparte ging aus dem Kurfürstentum Württemberg 1806 schließlich das Königreich Württemberg hervor.


Territorium im Heiligen Römischen Reich
Herzogtum Württemberg
Wappen
Karte
Lage des Herzogtums Württemberg (rot) im Heiligen Römischen Reich im Jahr 1618
Entstanden aus Grafschaft Württemberg
Herrschaftsform Herzogtum, seit 1803 Kurfürstentum
Herrscher/
Regierung
Herzog
Reichstag 1 Virilstimme auf der weltlichen Bank im Reichsfürstenrat, dazu in Zeiten der Personalunion eine weitere Virilstimme für die gefürstete Grafschaft Mömpelgard
Reichskreis Schwäbischer Reichskreis
Kreistag 1 Virilstimme auf der Bank der weltlichen Fürsten
Hauptstädte/
Residenzen
Stuttgart, Ludwigsburg (zeitweise im 18. Jahrhundert)
Dynastien Haus Württemberg
Konfession/
Religionen
evangelisch-lutherisch (seit 1534)
Fläche circa 8.000 km² (1515), 9.400 km² (1802)
Einwohner circa 350.000 (1515), 450.000 (1618), 150.000 (1648), 620.000 (1802)
Aufgegangen in Königreich Württemberg
Siehe auch Württemberg
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