Einschaltprogramm
Einschaltprogramm ist ein Begriff aus dem Hörfunkbereich. Ein Einschaltprogramm bietet feste Sendungen, die sich klar voneinander unterscheiden und deutlich unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Es ist zu unterscheiden von einem Tagesbegleitprogramm, das die Nutzer möglichst lange halten will und sie dabei von einer Sendung in die nächste zu ziehen versucht.
Traditionell waren die ersten Medienangebote Einschaltprogramme, auch weil die Sender zunächst nicht den ganzen Tag sendeten. Es waren zunächst die Popwellen im Radio wie SWF3, und hr3, die über den ganzen Tag eine durchgängige Programmfarbe einschalteten. Mit dem Aufkommen der kommerziellen Hörfunksender in den 1980er Jahren wurde dies zum Trend – heute begreifen sich praktisch alle Massenprogramme als Tagesbegleitprogramm und haben Einschalt-Elemente weitgehend reduziert.
Öffentlich-rechtliche Kultursender begreifen sich bis heute weiterhin bewusst als Einschaltprogramme; das sind Bayern 2, Bremen Zwei, der Deutschlandfunk, der Deutschlandfunk Kultur, hr2-kultur, das Kulturradio des RBB, MDR Kultur, NDR Kultur, Ö1, Radio SRF 2 Kultur, SR 2, SWR2, WDR 3 sowie WDR 5.
Auch die meisten Freien Radios sind faktisch und in ihrem Selbstverständnis Einschaltprogramme: Es wird Wert darauf gelegt, sonst unterrepräsentierte Musikgenres und Gesellschaftsschichten in den Mittelpunkt der jeweiligen Sendung zu stellen. In ihren Autorensendungen senden die verschiedenen Moderatorengruppen somit bewusst für die jeweilige Szene.