Spondyloarthritis
Der Begriff Spondyloarthritis (auch Spondylarthritis oder Spondarthritis, abgekürzt SpA) ist Überbegriff für entzündlich-rheumatische Erkrankungen, welche die Wirbelsäule und andere Gelenke betreffen. Es werden hierunter verschiedene rheumatische Krankheiten, welche eine ähnliche Genese haben und ähnliche Beschwerdebilder verursachen, zusammengefasst:
- ankylosierende Spondylitis (Synonym: Morbus Bechterew)
- reaktive Arthritis (nach Infekt)
- Psoriasisarthritis (assoziiert mit Schuppenflechte)
- enteropathische Arthritis (bei Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Morbus Whipple und anderen chronischen Darmerkrankungen)
- undifferenzierte Spondyloarthritis (Übergangsformen)
Wie bei allen entzündlich-rheumatischen Krankheiten handelt es sich um Autoimmunerkrankungen: Gelenke sind entzündet (Arthritis, Arthro- von altgriechisch ἄρθρον arthron, deutsch ‚Gelenk‘), ohne von einem Krankheitserreger infiziert zu sein. Die namensgebenden Wirbelgelenke (Spondylo- von altgriechisch σπὁνδυλος spondylos, deutsch ‚Wirbel‘) können bei allen genannten Krankheiten betroffen sein; typisch ist dieses Symptom aber nur für die ankylosierende Spondylitis. Neben Gelenken können sich Sehnen, Bänder, Haut und Augen entzünden. Spondyloarthritiden haben in Europa eine Prävalenz von ca. 1 %. Im Gegensatz zu vielen anderen Autoimmunerkrankungen sind beide Geschlechter etwa gleich häufig betroffen.