Epirubicin

Epirubicin ist eine organische chemische Verbindung, die zu den Derivaten des Anthrachinons und den Glycosiden zählt. Die Verbindung ist ein Stereoisomer von Doxorubicin (auch Adriamycin) und zählt zur Stoffgruppe der Anthracycline. Das rot-orange, kristalline Pulver zersetzt sich durch Sonnenlicht und wird in Anwesenheit von Wasser hydrolysiert.

Strukturformel
Allgemeines
Freiname Epirubicin
Andere Namen
  • (8R,10S)-10-[(2S,4S,5R,6S)-4-Amino-5-hydroxy-6-methyl-oxan-2-yl]oxy-6,11-dihydroxy-8-(2-hydroxyacetyl)-1-methoxy-8-methyl-9,10-dihydro-7H-tetracen-5,12-dion (IUPAC)
  • Epirubicini hydrochloridum
Summenformel
  • C27H29NO11 (Epirubicin)
  • C27H29NO11·HCl (Epirubicin·Hydrochlorid)
Kurzbeschreibung

orange-rote Kristalle (Epirubicin·Hydrochlorid)

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
PubChem 41867
ChemSpider 38201
DrugBank DB00445
Wikidata Q425122
Arzneistoffangaben
ATC-Code

L01DB03

Wirkstoffklasse

Anthracycline

Wirkmechanismus

DNA-Interkalation, Topoisomerase-II-Hemmung

Eigenschaften
Molare Masse
  • 543,52 g·mol−1 (Epirubicin)
  • 579,98 g·mol−1 (Epirubicin)
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

185 °C (Zersetzung) (Epirubicin·Hydrochlorid)

Löslichkeit

sehr schlecht in Wasser (93 mg·l−1)

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302340350360
P: 201280301+312+330308+313
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0°C, 1000 hPa).

Epirubicin ist ein zytotoxisches Antibiotikum, das seit vielen Jahren als Basismedikament in der Arzneimitteltherapie von Krebserkrankungen eingesetzt wird und heute wichtiger Bestandteil in der Kombinationschemotherapie bei verschiedenen bösartiger Tumoren ist. Epirubicin wird als Hydrochlorid (Handelsname: Farmorubicin (Pfizer) u. a.) als Zytostatikum eingesetzt. Epirubicinhydrochlorid ist seit den 1980er-Jahren im klinischen Einsatz und kommt zur intravenösen Anwendung bei der Chemotherapie von Brustkrebs (Mammakarzinom), Non-Hodgkin-Lymphomen, Sarkomen, Magenkarzinomen, Eierstockkrebs und anderen soliden Krebsarten. Zudem wird es auch zur Rezidivprophylaxe nach Blasenkrebs eingesetzt.

Epirubicin und Adriamycin wirken durch direkte Schädigung der DNA und Hemmung der DNA-Polymerase und der RNA-Polymerase cytotoxisch sowie mutagen. Die Cardiotoxizität des Epirubicin ist geringer als bei Daunorubicin.

Das Nebenwirkungsspektrum gleicht dem der anderen Anthracycline. Es können auftreten: Allergien, Kardiomyopathie (dosisabhängig), Knochenmarkdepression (Blutbildverschlechterung), Übelkeit, Erbrechen, Haarausfall und andere mehr.

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