Erdgasspeicher

Als Erdgasspeicher werden große, meist unterirdische Speicheranlagen bezeichnet, mit denen jahreszeitliche Bedarfsschwankungen und Lieferengpässe von Erdgas ausgeglichen werden können. Die Speicher werden meist im Sommerhalbjahr befüllt und in der Heizperiode teilweise geleert. Hohe Bedeutung erhielten diese Speicher für Mittel- und Westeuropa im Jahr 2009, als es zu Liefereinschränkungen zwischen Russland und der Ukraine kam, weshalb ihre Kapazitäten in den letzten Jahren massiv ausgebaut wurden.

Tageszeitliche Verbrauchsspitzen werden hingegen von kleineren Übertage-Metallspeichern ausgeglichen. Es gibt sie als Niederdruckspeicher (Gasometer) und Hochdruckspeicher (Kugel- und Röhrenspeicher).

Derzeit sind in Deutschland unterirdische Erdgasspeicher für insgesamt 22,9 Mrd. Kubikmeter in Betrieb, was etwa 25 Prozent des deutschen Jahresverbrauchs entspricht (Stand: 2021). Daneben gibt es Pilotprojekte zur Speicherung von Wasserstoffgas. Österreich hat Kapazitäten von über 7,5 Mrd. Kubikmeter (von der Rohöl-Aufsuchungs AG (RAG) mit 5,7 Mrd. Kubikmeter und der OMV mit 2,4 Mrd. Kubikmeter betrieben.) In der Gaskrise 2008 wurden von diesen Speichern aus auch Nachbarländer beliefert und so die Versorgung sichergestellt. Der größte Speicher in Österreich mit 2,6 Mrd. Kubikmeter Kapazität befindet sich in der Gemeinde Haidach bei Salzburg. An diesem Speicher sind die russische Gazprom Export, der Gashändler Wingas (100%-Gazpromtochter) und die österreichische Rohöl-Aufsuchungs AG mit jeweils einem Drittel beteiligt.

Der größte Erdgasspeicher Westeuropas ist seit 1993 der Speicher Rehden in Niedersachsen mit einer Arbeitsgas-Kapazität von 4 Mrd. Kubikmetern. In drei ausgeförderten Lagerstätten in 2 km Tiefe im Hauptdolomit lagert auf einer Fläche von 8 km² der Jahresverbrauch von rund zwei Millionen Einfamilienhäusern.

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