Hochstift Osnabrück
Das Hochstift Osnabrück (auch als Fürstbistum Osnabrück bezeichnet) war ein reichsunmittelbares Territorium des Alten Reiches und gehörte zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis. Das Territorium umfasste rund 2700 km².
Territorium im Heiligen Römischen Reich | |
---|---|
Hochstift Osnabrück | |
Wappen | |
Karte | |
Hochstift Osnabrück um 1786 | |
Alternativnamen | Fürstbistum Osnabrück, Oßnabrugk |
Entstanden aus | im 14. Jahrhundert herausgebildet aus Herzogtum Sachsen |
Herrschaftsform | Wahlfürstentum/Ständestaat |
Herrscher/ Regierung | Fürstbischof, Administrator oder in Vakanz: Domkapitel |
Heutige Region/en | DE-NI, DE-NW |
Reichstag | Reichsfürstenrat: 1 Virilstimme auf der geistlichen Bank |
Reichsmatrikel | 6 Reiter, 36 Fußsoldaten, 60 Gulden (1522) |
Reichskreis | Niederrheinisch-Westfälisch |
Hauptstädte/ Residenzen | Osnabrück, Iburg, Fürstenau |
Konfession/ Religionen | römisch-katholisch, Anfang 16. Jahrhundert große Reformationsbewegungen, große jüdische Minderheit |
Sprache/n | Deutsch, Niederdeutsch, Lateinisch |
Fläche | 1.700 km² (Ende 18. Jh.) |
Einwohner | 116.000 Einwohner (Ende 18. Jh.) |
Aufgegangen in | untergegangen 1802 (de facto), 1803 (amtlich) an Braunschweig-Lüneburg (Fürstentum Osnabrück) |
Karl der Große hatte um 783 das Bistum Osnabrück gegründet, dessen Sprengel von den Flüssen Ems und Hunte begrenzt wurde. Aus Stiftungen und Rechtstiteln wuchs dem Osnabrücker Bischofsstuhl im Hochmittelalter eine Landesherrschaft zu, deren Territorium sich nicht mit dem Diözesangebiet deckte: das Hochstift. Als Staat bestand es bis 1802 und wurde, da sich nach der Reformation keine der beiden Konfessionsparteien im Territorium durchsetzen konnte, nach dem Westfälischen Frieden abwechselnd von einem katholischen und einem lutherischen Landesherrn regiert (siehe die Liste der Bischöfe von Osnabrück). Es wurde nach den Beschlüssen des Wiener Kongresses dem Königreich Hannover einverleibt und bildete nach 1866 einen Bestandteil der preußischen Provinz Hannover.