Forces Démocratiques de Libération du Rwanda
Die Forces Démocratiques de Libération du Rwanda, abgekürzt: FDLR (Demokratische Kräfte zur Befreiung Ruandas) ist eine ruandische Rebellengruppe, die auf dem Staatsgebiet der Demokratischen Republik Kongo operiert. Ihre Mitglieder gehören vorwiegend der Ethnie der Hutu an. Die FDLR ist eine Kriegspartei im zweiten Kongokrieg und dritten Kongokrieg, ihre Kriegsgegner sind sowohl die Rebellentruppen des Nationalkongress zur Verteidigung des Volkes (bis 2009), die Bewegung 23. März und die Forces de défense congolaise (von allen dreien wird vermutet, dass sie vom ruandischen Staat unterstützt wurden), als auch die kongolesische Armee Forces Armées de la République Démocratique du Congo.
Forces Démocratiques de Libération du Rwanda | |
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Flagge der FDLR | |
Aktiv | 2001 bis Gegenwart |
Staat | Demokratische Republik Kongo |
Typ | Rebellenarmee |
Standort | Kivu-Provinzen |
Herkunft der Soldaten | Ruanda und Kongo |
Führung | |
Präsident 2001–2009 | Ignace Murwanashyaka |
Präsident 2009– | Callixte Mbarushimana |
Die Gruppe steht wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen in der Kritik und wurde vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen 2004 zur Entwaffnung und zum sofortigen Verlassen des Landes aufgefordert. Das UN-Demobilisierungsprogramm für die FDLR hat seit 2002 knapp 10.000 Kämpfer entwaffnet und nach Ruanda zurückgebracht. Im April 2011 galten Schätzungen von nur noch maximal 3.000 Kämpfern als aktuell. Die UN-Mission MONUSCO hatte im Februar 2011 eine Zahl von 2.500 Kämpfern angegeben, zwei Jahre zuvor seien es noch 6.000 gewesen. Im November 2012 schätzte die MONUSCO die Zahl auf 3.700.
Unter den hochrangigen Kommandeuren befinden sich auch am Völkermord von Ruanda beteiligte Hutu, meist Soldaten und Generäle der ehemaligen ruandischen Armee (FAR). Die FDLR vertritt die rassistische Hutu-Power-Ideologie.
Der ehemalige Anführer ist der in Mannheim lebende Ignace Murwanashyaka (2019 in Haft verstorben), der zusammen mit seinem Stellvertreter Straton Musoni am 19. November 2009 in Deutschland verhaftet wurde. Sein Nachfolger war bis zu seiner Verhaftung in Frankreich Callixte Mbarushimana. Danach wurde Gaston Iyamuremye Übergangspräsident der FDLR.
Es existieren auch Splittergruppen, die FDLR im Namen tragen und von der FDLR zu unterscheiden sind.