Formaldehyd

Formaldehyd (IPA: [ˈfɔɐ̯m.aldehyːt], , auch [fɔʁm.aldeˈhyːt], ; systematischer Name Methanal) ist eine organisch-chemische Verbindung mit der Summenformel CH2O und der einfachste Vertreter aus der Stoffgruppe der Aldehyde. Unter Standardbedingungen ist Formaldehyd ein Gas mit einem stechenden Geruch.

Strukturformel
Allgemeines
Name Formaldehyd (IUPAC)
Andere Namen
  • Methanal (system. Name)
  • Methylaldehyd
  • Oxomethan
  • Formylhydrat
  • Ameisensäurealdehyd
  • Ameisenaldehyd
  • Formalin/Formol (35- bis 37-prozentige Lösung von Formaldehyd mit Methanol als Anti-Polymerisationszusatz)
Summenformel CH2O
Kurzbeschreibung

farbloses, stechend durchdringend riechendes Gas

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 50-00-0
EG-Nummer 200-001-8
ECHA-InfoCard 100.000.002
PubChem 712
ChemSpider 692
DrugBank DB03843
Wikidata Q161210
Eigenschaften
Molare Masse 30,03 g·mol−1
Aggregatzustand

gasförmig

Dichte

0,815 g·cm−3 (−20 °C)

Schmelzpunkt

−117 °C

Siedepunkt

−19 °C

Dampfdruck

0,43–0,44 MPa (20 °C)

Löslichkeit

leicht löslich in Wasser

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP), ggf. erweitert

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301+311+331314317335341350370
P: 201280301+330+331303+361+353304+340305+351+338308+310
MAK

DFG/Schweiz: 0,3 ml·m−3 bzw. 0,37 mg·m−3

Toxikologische Daten
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−108,6 kJ/mol

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0°C, 1000 hPa).

Mit etwa 21 Millionen Tonnen Jahresproduktion (Stand: 2019, bezogen auf 100 % Formaldehyd) ist Formaldehyd eine der meisthergestellten organischen Chemikalien. Die technische Formaldehydherstellung erfolgt katalytisch durch die Oxidation oder die Dehydrierung von Methanol, etwa im Silberkatalysator-Verfahren oder im Formox-Verfahren. In der chemischen Industrie dient es insbesondere als Ausgangsstoff bei der Produktion von Phenol- und Harnstoffharzen. Ein weiteres Polymer ist Paraformaldehyd, das unter anderem in der Zellbiologie genutzt wird. Er ist ein starkes Antiseptikum und Desinfektionsmittel, das als 40-prozentige Lösung des Aldehyds in Wasser erhältlich ist und als Fungizid und Konservierungsmittel eingesetzt wird.

In der Natur kommt Formaldehyd als Oxidationsprodukt von Terpenen sowie als Stoffwechselprodukt von Bakterien vor, die Substrate mit einem Kohlenstoffatom wie Methanol, Methan oder Methylamin zu Kohlenstoffdioxid aerob verstoffwechseln. Formaldehyd ist Teil des menschlichen Stoffwechsels. Er ist als karzinogen eingestuft.

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