Fußball-Olympiaauswahl der DDR
Die Fußball-Olympiaauswahl der DDR beteiligte sich von 1959 bis 1988 an den Ausscheidungs- und bei erfolgreicher Qualifikation an den Endrundenspielen der olympischen Fußballturniere.
Verband | Deutscher Fußball-Verband |
Konföderation | UEFA |
Rekordspieler | Hans Richter (31) |
Rekordtorschütze | Hans-Jürgen Kreische, Hans Richter, Eberhard Vogel (10) |
FIFA-Code | GDR |
Statistik | |
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Erstes Länderspiel DDR 0:2 BR Deutschland (Ost-Berlin; 16. September 1959) | |
Letztes Spiel Vereinigte Staaten 1:2 DDR (Milwaukee; 28. Juli 1990) | |
Höchster Sieg Ceylon 1:12 DDR (Colombo; 15. Januar 1964) | |
Höchste Niederlagen Bulgarien 4:1 DDR (Stara Sagora; 10. April 1968) Ungarn 4:1 DDR (Tapolca; 14. März 1984) Sowjetunion 4:1 DDR (Trivandrum; 24. Januar 1986) | |
(Stand: DFV trat am 20. November 1990 dem DFB bei.) |
Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) war mit ihrer Fußball-Auswahlmannschaft, die bei einigen Turnieren mit der A-Nationalmannschaft identisch war, mit einer Gold-, einer Silber- und zwei Bronzemedaillen bei Olympischen Spielen wesentlich erfolgreicher als bei den Fußball-Europa- und Weltmeisterschaften. Lediglich 1974 konnte die A-Nationalmannschaft bis in die 2. Finalrunde einer Weltmeisterschaft vorstoßen. Die Olympiaauswahl profitierte von dem Umstand, dass bis 1984 die Fußballspieler des europäischen Ostblocks vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) insgesamt als Amateure angesehen wurden und damit für die Turniere bei Olympischen Spielen spielberechtigt waren, während sich die Verbände mit Profifußball nur mit Amateurauswahlen beteiligen konnten. So trat die DDR-Auswahl schon 1959 bei den innerdeutschen Ausscheidungsspielen ganz offen als „Nationalmannschaft der DDR“ an. Auch die ab 1962 mehrfach angewandte Regelung, dass Spieler mit Einsätzen bei WM-Qualifikations- und Endrundenspielen nicht mehr für Olympia spielberechtigt waren, beeinträchtigte weder die DDR noch die übrigen Ostblockmannschaften wesentlich. Erst der Beschluss des IOC, ab 1984 auch Profispieler der Altersklasse U-23 zuzulassen, stellte ein gewisses Gleichmaß her. Das wirkte sich jedoch nicht sofort auf die DDR-Olympiaauswahl aus, sie konnte sich für das Turnier 1984 sportlich qualifizieren, nahm aber aufgrund des Olympiaboykotts der DDR nicht am Turnier in Los Angeles teil. 1988 scheiterte die Auswahl dagegen in der Qualifikation für die Endrunde des olympischen Fußballturniers.
Obwohl die DDR-Olympiaauswahl in den meisten Spielen mehrheitlich mit aktuellen Nationalspielern antrat, wurden nicht alle diese Begegnungen als offizielle Länderspiele gewertet. Lediglich die Spiele gegen Rumänien 1967 gingen in die Länderspielstatistik der FIFA ein, die Spiele der Endrunden von 1972 und 1976 wurden nachträglich wieder gestrichen. Der DFB zählt die acht gestrichenen Spiele jedoch weiterhin als DDR-Länderspiele, sie werden daher nachfolgend auch als solche gekennzeichnet. Die DDR-Olympiaauswahl bestritt von 1959 bis 1988 insgesamt 65 Qualifikations- und Endrundenspiele, von denen sie 42 gewann. Sie war in den Endrunden der Spiele von 1964, 1972, 1976 und 1980 vertreten und gewann dort jedes Mal eine Medaille: Gold 1976, Silber 1980, Bronze 1964 und 1972.
Siehe auch: Liste der Spieler der Fußballolympiaauswahl der DDR