Garnisonen der Landstreitkräfte Österreich-Ungarns

Im Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn waren im Gegensatz zu Ländern mit ethnischer Einheit (Deutschland/Frankreich) die Garnisonen der Armee nicht größtenteils entlang der Grenzen angelegt, sondern über das ganze Land verstreut. Dies, um mögliche Unruhen oder gar Aufstände unverzüglich im Keim ersticken zu können. Aus diesem Grunde wurden die einzelnen Einheiten in den meisten Fällen fernab der Heimat stationiert. Um mögliche Fraternisierungen mit der Bevölkerung zu unterbinden (was in Deutschland durchaus gefördert wurde – das IR 115 lag fast 300 Jahre in derselben Stadt) wurden die einzelnen Regimenter der gemeinsamen Armee in kurzen Abständen verlegt. Erst ab etwa 1912 ließ diese Praxis etwas nach. Auch war es Standard, die Regimenter (mit ganz wenigen Ausnahmen) nicht komplett in eine Stadt zu legen, sondern die einzelnen Bataillone zu verteilen, um eine größtmögliche Flächendeckung zu erreichen. (Fehlende, oder zu gering dimensionierte Kasernen trugen im Übrigen dazu bei.)

In weit geringerem Umfang betraf diese Praxis jedoch die Einheiten der k.k. Landwehr und der k.u. Honvéd (Király Honvédség). (Diese, nur aus drei statt vier Bataillonen bestehenden Regimenter waren oftmals auf einen Standort konzentriert.)

Angegeben ist nur der Standort des Regimentsstabes und/oder des Bataillonsstabes (bei der Kavallerie Divisionsstab). Es war durchaus gängige Praxis, einzelne Kompanien, Batterien oder Schwadronen in anderen Orten der jeweils näheren Umgebung unterzubringen. Hierzu wurden geeignete Liegenschaften (größere Gutshöfe, aufgelassene Klöster oder sonstige brauchbare Gebäude) verwendet (→ K.u.k. Husaren-Regiment „Friedrich Leopold von Preußen“ Nr. 2)

Somit erstreckte sich der Bogen der 281 Österreich-Ungarischen Stabsgarnisonen von Riva del Garda im äußersten Südwesten bis nach Nisko in Galizien und von Kotor in Montenegro bis nach Jägerndorf in Schlesien.

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