Gefängnis Akkon
Das Gefängnis Akkon (1918–1948: englisch Central Prison; 1948/1949: hebräisch בֵּית הַכֶּלֶא הַצְּבָאִי Bejt ha-Keleʾ ha-Zvaʾī, deutsch ‚militärisches Arresthaus‘) war eine Haftanstalt in Akkon zu Zeiten des Osmanischen Reiches, des britischen Völkerbundsmandats für Palästina und zuletzt der israelischen Armee in Israels Gründungsphase. Das Gefängnis nahm den osmanischen Oberbau der Zitadelle Akkon im Nordbezirk Israels ein.
Blick 1947 vom Burǧ al-Chazna bei Hofgang auf die Kışla (Süd- und Westflügel) vor weißer Kuppel der Zāwiyat al-Šāḏaliya | |
Informationen zur Anstalt | |
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Name | Gefängnis Akkon / سجن عَکّا, DMG Siǧn ʿAkkā / כֶּלֶא עַכּוֹ Keleʾ ʿAkkō 1918–1948: Central Prison / سجن عَکّا المركزي, DMG Siǧn ʿAkkā al-Markazī / בֵּית סוֹהַר מֶרְכָּזִי Bejt Sōhar Merkasī 1948/1949: בֵּית הַכֶּלֶא הַצְּבָאִי Bejt ha-Keleʾ ha-Zvaʾī, deutsch ‚Militärisches Arresthaus‘ |
Anstaltsleitung | 1929–1931: Douglas Valder Duff (1901–1978) 1935–1940: Robert Lewkenor Worsley bis 1947: G. E. C. Charlton ab 1947: P. J. Hackett |
Israels Bezirke Haifa und Nord physisch
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Als der arabische Regionalpotentat Ẓāhir al-ʿUmar (1690–1775) um 1750 in den Ruinen der Johanniterkommende Akkos die Zitadelle als seinen Amts- und Wohnsitz einrichtete,:27 ließ er darin auch Zellen für Gefangene einbauen.
Während der neue Wālī 1832 Sitz und regionale Verwaltung von Akkon nach Sidon verlegte, blieb die Zitadelle als Kaserne und Gefängnis in Akko bestehen. Abgesehen von einer kurzen Räumung des Gefängnisses 1870 bestand es durchgehend. Im 19. Jahrhunderte wurde die westliche Öffentlichkeit verschiedentlich auf das Gefängnis und die Zustände darin aufmerksam.
Mit Ablösung der Besatzungsverwaltung Occupied Enemy Territory Administration South (OETA South) und Übergang zur regulären britischen Zivilverwaltung im Jahre 1918 wandelte die Mandatsmacht die gesamte Zitadelle zum Central Prison unter Aufsicht der Palästina-Polizei um. Die Mandatsmacht richtete auch eine Richtstätte für zum Tode Verurteilte ein. Nach der israelischen Eroberung Akkos am 17. Mai 1948 richtete Zahal in der Zitadelle ein Militärgefängnis ein, das nach Ende des Krieges um Israels Unabhängigkeit (Juli 1949) aufgelöst wurde. Anschließend bezog eine psychiatrische Klinik die Zitadelle.
Insbesondere inhaftierte Bahāʾī (bis 1908) und Untergrundkämpfer gegen die osmanische Herrschaft (bis 1918) bzw. britische Mandatsmacht (bis 1948) hatten öffentliche Aufmerksamkeit und auch Bekanntheit außerhalb der Gefängnismauern erlangt. Bekannte Gefangene waren Abba Achimeʾir, Bahāʾullāh, Mosche Dajan, ʿAbbas Effendi, Schlomo Erʾel, Uzi Gal, Seʾev Jabotinsky, Harutiun Jangülian, Mosche Karmel, Hans Lebrecht, David Resiʾel, Stojan Saimow und Leopold Trepper, um nur einige zu nennen. Im Gedenken an zionistische Untergrundbewegungen eröffnete das Verteidigungsministerium 1963 Gedenkstätte und Museum der Gefangenen des Untergrunds im Bereich der ehemaligen britischen Richtstätte. 1983 wurde das Museum erweitert und nimmt seither sämtliche Räumlichkeiten des osmanischen Oberbaus der Zitadelle ein.