Geschichte der Universitäten zu Löwen

Die Geschichte der Universitäten zu Löwen reicht zurück bis in das Jahr 1425, als Papst Martin V. in seiner Bulle Sapientiae immarcescibilis seine Zustimmung zur Errichtung eines „studium generale“ in der Brabanter Stadt Löwen erteilte. Bis dahin zogen Studierwillige an die alte Universität Köln, die dann an der Gründung ihrer Tochter auch beteiligt war. Die alte Universität Löwen ist damit die erste Universität auf dem Gebiet der heutigen Beneluxländer. Die Universität entwickelte sich rasch zu einer der größten und angesehensten Europas und war kulturelles und wissenschaftliches Zentrum der südlichen Niederlande. Ihre Blütezeit erlebte sie in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, als eine der Hauptstädte des Humanismus. Die nichttheologischen Fakultäten wurden bereits 1788 nach Brüssel verlegt. Während der Französischen Revolution wurde die Universität Löwen nach dem Frieden von Campo Formio, mit dem die österreichischen Niederlande 1797 formell an Frankreich abgetreten worden waren, wie alle Universitäten in Frankreich aufgelöst. Archiv und Bibliothek der alten Universität gelangten nach Brüssel und ein Teil der Bücher sogar nach Paris.

Im Jahr 1817 wurde in Löwen eine neutrale Reichsuniversität ohne theologische Fakultät eröffnet, aber im Jahr 1835 im Zuge der Neuregelung des Hochschulwesens im Königreich Belgien aufgelöst.

Die belgische Bischofskonferenz hatte bereits im Jahr 1834 eine katholische Universität gegründet und in Mechelen eröffnet. Sie wurde 1835 nach Löwen verlegt, nach der Schließung der Reichsuniversität. Die Katholische Universität Löwen entwickelte sich rasch zur wichtigsten Universität des Landes. In beiden Weltkriegen nahm sie schweren Schaden. Die seit der Abwanderung der Buchbestände der alten Universität neu aufgebaute Büchersammlung der Universitätsbibliothek wurde in der Nacht vom 25. zum 26. August 1914 ein Raub der Flammen, als deutsche Truppen zu Beginn des Ersten Weltkrieges die von ihnen besetzte Stadt Löwen niederbrannten. Auslöser dieser Repressalie war, dass sich deutsche Soldaten von irregulären Heckenschützen beschossen wähnten. Etwa ein Dutzend Handschriften, 800 Inkunabeln und 300.000 Bücher verbrannten. Im Zweiten Weltkrieg griff die Wehrmacht ab dem 10. Mai 1940 Belgien an. Die nach dem Ersten Weltkrieg wiedererrichtete Bibliothek brannte am 16. Mai 1940 erneut vollständig aus und 900.000 Bücher wurden vernichtet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es verstärkt zu Spannungen zwischen den französisch- und den niederländischsprachigen Studenten, die im Herbst 1968 zur Teilung der Universität in die Katholieke Universiteit Leuven und die Université Catholique de Louvain führten.

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