Gobernadorcillo

Der Gobernadorcillo [ span. ɡoβernaðorˈθiʎo] war ein kommunaler Richter oder Gouverneur auf den Philippinen während der Spanischen Kolonialzeit.

Innerhalb der Stadt vereinte er die Aufgabe der Führungsverantwortung und der Verwaltung des öffentlichen Haushalts und der Justiz. Der „Gobernadorcillo“ war der Anführer einer Stadt oder eines Dorfes. In einer Küstenstadt hatte er die Funktion eines Hafenkapitäns. Seine Benennung erfolgte durch eine exklusive Nominierung durch das Spanische Gesetz. Seine Amtszeit betrug zwei Jahre. Die Position des „Gobernadorcillo“ war zwar ehrenhalber, andererseits aber zwingend erforderlich, um die Freistellungen zu erhalten, die das Philippinische Gesetz vorsah. Am Ende der zweijährigen Amtsperiode stieg der „Gobernadorcillo“ in den Kreis der Principalía, der herrschenden städtischen Oberklasse, auf. Mit seiner in einer Person vereinten Funktion als Bürgermeister, Friedensrichter und Hafenkapitän war er direkt dem Provinzgouverneur unterstellt.

1893 wurde das Mauragesetz verabschiedet, ein Gesetz, das eine neue Basis für die Gemeindeverwaltung bildete. Das Gesetz hatte unter anderem das Ziel, die Administration der Ortschaften umzugestalten, um sie autonomer und effektiver verwalten zu können. In diesem Zuge wurde 1895 die Bezeichnung des Dorfführers von gobernadorcillo in capitan municipal geändert. Am 1. Januar 1895 wurde Emilio Aguinaldo zum Vorstand von Cavite El Viejo gewählt und war somit der erste, der den Titel capitan municipal tragen durfte.

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