HMS Carlisle (D67)
HMS Carlisle (D67) war ein Leichter Kreuzer der C-Klasse der Royal Navy und das zweite Schiff dieser Klasse, das bei Fairfields in Govan gefertigt wurde. Das Schiff gehörte zu der fünf Schiffe umfassenden Carlisle-Unterklasse. Das 1916 bestellte Schiff wurde – wie alle dieser Untergruppe – erst nach Kriegsschluss einsatzbereit. 1919 bis 1928 gehörte der Kreuzer zur 5th Cruiser Squadron auf der China Station und 1929 bis 1937 zur 6th Cruiser Squadron auf der South African Station.
Die Carlisle als Flakkreuzer | ||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||
|
Als, nach zwei Versuchsumbauten, die Royal Navy sich 1937 zum Umbau aller Schiffe der Klasse zu Flugabwehrkreuzern entschied, wurde die Carlisle ab 1939 als drittes Schiff umgebaut und kam im Januar 1940 nach Ausbruch des Weltkriegs als fünfter Flakkreuzer der Klasse wieder in Dienst. Nach Einsätzen vor Norwegen wurde der Kreuzer Ende Mai 1940 zur Mittelmeer-Flotte verlegt. Im Dezember 1940 erlitt die Carlisle bei ihren Einsätzen im Roten Meer zur Sicherung von Konvois nach Ägypten einen Schaden an einer Propellerwelle, der ihre Einsatzfähigkeit mit der Flotte behinderte. Die notwendige Reparatur wurde verschoben, da dringender Bedarf an den Luftverteidigungsfähigkeiten des Kreuzers bestand. Ab dem 22. Mai 1941 kam die Carlisle bei der Verteidigung Kretas zum Einsatz und erhielt etliche Treffer. Nach Reparatur in Alexandria blieb der Kreuzer bis März 1942 im östlichen Mittelmeer im Einsatz. Von Mai bis Juli verlegte der Kreuzer dann um Afrika zurück in die Heimat, wo er bis zum März 1943 überholt und modernisiert wurde.
Im Mai 1943 kehrte der Kreuzer mit dem ersten Konvoi durch das Mittelmeer wieder nach Alexandria zurück. Nach Einsatz vor Sizilien während der Operation Husky unterstützte der Kreuzer ab September 1943 den britischen Dodekanes-Feldzug. Ab dem 7. Oktober bildete der Kreuzer mit den Zerstörern Panther und Petard sowie wechselnden Hunt-Zerstörern eine Einsatzgruppe, die deutsche Verstärkungen und Gegenangriffe im Dodekanes nördlich von Rhodos verhindern sollte.
Am 9. Oktober 1943 befand sich die Carlisle mit Panther, Petard, Rockwood und der griechischen Miaoulis in der Straße von Scarpanto zwischen Karpathos und Rhodos auf dem Rückmarsch nach Alexandria zum Auftanken, als der Verband von 26 Junkers Ju 87 der I./St.G. 3 angegriffen wurde. Carlisle wurde viermal direkt getroffen und geriet in Brand. Die Treffer und zahlreiche Nahtreffer verursachten schwere Schäden. 20 Besatzungsmitglieder starben bei dem Angriff, 17 weitere wurden schwer verwundet. Die Rockwood nahm den antriebslosen Kreuzer in Schlepp und brachte ihn nach Alexandria.
Wegen der umfangreichen Schäden wurde der Kreuzer als constructive total loss eingestuft und auf eine Reparatur verzichtet. Bis zum Kriegsende wurde das Schiff als Basis für Geleitschiffe genutzt und 1948 in Alexandria zum Abbruch verkauft.