Hans Walther (Onomastiker)
Hans Walther (* 30. Januar 1921 in Oberfrohna; † 9. Juli 2015 in Leipzig) war ein deutscher Namenforscher.
Hans Walther legte 1939 sein Abitur ab und musste zunächst beim Reichsarbeitsdienst und später als Soldat der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg Pflichtdienste ableisten. 1944 trat er in die NSDAP ein. 1945/46 belegte er einen Kurs zum Neulehrer und war kurzzeitig als solcher tätig. Noch 1946 begann er mit dem Studium der Geschichtswissenschaft, Germanistik und Anglistik an der Universität Leipzig (ab 1953 Karl-Marx-Universität). Nach der Beendigung des Studiums trat er eine Stelle als planmäßiger wissenschaftlicher Aspirant an. Die Promotion erfolgte im September 1955 bei Heinrich Sproemberg und Hellmut Kretzschmar mit einer Arbeit zum Thema Die Orts- und Flurnamen des Kreises Rochlitz. Ein Beitrag zur Sprach- und Siedlungsgeschichte Westsachsens. Im Dezember 1968 habilitierte er sich mit der Arbeit Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale-/Elbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts. Gutachter waren Karl Czok, Rudolf Große und Rudolf Fischer. 1975 wurde Walther Dozent, 1978 Professor für Namenforschung und Siedlungsgeschichte an der Karl-Marx-Universität. 1986 wurde er emeritiert.
Walther machte sich um die Erforschung von Siedlungs- und Flurnamen insbesondere des südlichen Raumes der früheren DDR verdient.