Japanische Grammatik

Die Grammatik der japanischen Sprache hat folgende charakteristische Eigenschaften:

  • Es ist eine agglutinierende Sprache, Affixe werden in Hiragana separat geschrieben und als Partikeln bezeichnet.
  • Die Satzstellung ist SOP (SubjektObjektPrädikat); das Prädikat steht am Ende des Satzes bzw. Nebensatzes.
  • Die Funktion aller anderen Glieder im Satz wird durch Partikeln markiert.
  • Thema und Subjekt sind gleichwertig und werden durch unterschiedliche Partikeln markiert, ein Satz kann sowohl Thema als auch Subjekt enthalten.
  • Die Wortstellung ist linksverzweigend, das heißt, beschreibende Elemente werden meist vor das gesetzt, was sie bestimmen.
  • Die Sprache besitzt ein komplexes System der Höflichkeitsebenen.
  • Sie tendiert zu indirekten Formulierungen und Ellipsen (Auslassung von Satzteilen).

Von den modernen Sprachen ist die Grammatik der koreanischen Sprache am ähnlichsten, obwohl sich beide Sprachen vom Wortschatz stark unterscheiden. Daher sind sich die Sprachwissenschaftler uneinig, ob beide Sprachen in eine Familie einzuordnen sind oder nicht.

Die japanische Sprache wird als SOP-Sprache klassifiziert, allerdings ist diese Einteilung nicht völlig zutreffend. Das Prädikat steht zwar immer an letzter Stelle, allerdings hat nicht jeder japanische Satz ein Subjekt. Oft wird durch das Thema ausgedrückt, wo in einem deutschen Satz ein Subjekt stände und die Subjektpartikel ga markiert in manchen Konstruktionen ein Objekt. Da Thema, Subjekt und Objekt durch Partikeln eindeutig markiert sind, kann außerdem deren Reihenfolge verändert werden.

Beispielsätze in diesem Artikel sind meist in der Grundform, also im informellen Stil gehalten.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.