Kainit

Kainit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfate“ (und Verwandte, siehe Klassifikation). Er kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung KMg[Cl|SO4]·3H2O, ist also chemisch gesehen ein wasserhaltiges Kalium-Magnesium-Sulfat mit einem zusätzlichen Chlorid-Ion.

Kainit
Idiomorpher Kainit aus der Grube Brefeld, Tarthun bei Staßfurt, Sachsen-Anhalt (Kristallgröße: 3,8 cm)
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Symbol

Kai

Chemische Formel
  • KMg[Cl|SO4]·3H2O
  • KMg[Cl|SO4]·2,75H2O
  • K4Mg4[Cl|SO4]4·11H2O oder [KMg(Cl|SO4)]4·11H2O
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfate (Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate und Wolframate)
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

VI/D.18
VI/D.18-010

7.DF.10
31.07.01.01
Ähnliche Minerale Halit, Sylvin, Kieserit, Carnallit
Kristallographische Daten
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse; Symbol monoklin-prismatisch; 2/m
Raumgruppe C2/m (Nr. 12)Vorlage:Raumgruppe/12
Gitterparameter a = 19,72 Å; b = 16,23 Å; c = 9,53 Å
β = 94,92°
Formeleinheiten Z = 16
Häufige Kristallflächen {001}, {100}, {010}, {111}, {111}, {421}, {421}
Zwillingsbildung unregelmäßige Penetrationszwillinge, auch polysynthetische Zwillinge
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 2,5 bis 3
Dichte (g/cm3) 2,1
Spaltbarkeit vollkommen nach {001}, deutlich nach {111}, undeutlich nach {111}
Bruch; Tenazität glatt bis splittrig; spröde
Farbe farblos, gelblichweiß, grau bis graublau, grün, blau, violett
Strichfarbe weiß
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Glanz Glasglanz
Kristalloptik
Brechungsindizes nα = 1,494
nβ = 1,505
nγ = 1,516
Doppelbrechung δ = 0,022
Optischer Charakter zweiachsig negativ
Achsenwinkel 2V = 2V ≈ 90°, 84°33′
Pleochroismus bei blauen Kristallen deutlich von X = violett über Y = blau nach Z = gelblich.
Weitere Eigenschaften
Chemisches Verhalten wasserlöslich, salzig-bitterer Geschmack

Kainit entwickelt überwiegend körnige bis massige Aggregate, in seltenen Fällen auch dicktafelige bis isometrische Kristalle, die entweder farblos oder durch Fremdbeimengungen gelblichweiß, grau bis graublau, grün, blau oder violett gefärbt sein können, wobei die Transparenz entsprechend abnimmt.

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