Kallusdistraktion
Die Kallusdistraktion, auch Kallotasis oder Distraktionsosteogenese, ist ein in der Orthopädie und Kieferchirurgie angewendetes Verfahren zur künstlichen Verlängerung von Skelettknochen, zumeist der langen Röhrenknochen. Das Verfahren eignet sich einerseits zur Korrektur krankhafter Fehlstellungen (z. B. einer funktionell bedeutsamen Beinlängendifferenz); andererseits findet es auch Anwendung als reine Schönheitsoperation, ohne dass eine medizinische Indikation vorläge. Der zu verlängernde Knochen wird durch den Operateur durchtrennt und die beiden Hälften mittels konventioneller externer Fixation oder spezieller Verlängerungsmarknägel über mehrere Wochen bis Monate langsam und kontinuierlich entlang der gewünschten Wachstumsachse auseinandergezogen. Zwischen den beiden Knochenhälften bildet sich dabei stetig frische Knochensubstanz (Kallus).