Kastell Iža-Leányvár

Das Kastell Iža-Leányvár (lateinischer Name Celamantia beziehungsweise Kelamantia) war ein römisches Militärlager auf dem Staatsgebiet der heutigen Slowakei, Bezirk Nitriansky, Kreis Komarno. Es diente zur Absicherung eines wichtigen Flussüberganges und Brückenkopfes am Nordufer der Donau, letzterer lag direkt gegenüber dem Legionslager von Brigetio. Der Strom bildete dort in weiten Abschnitten die Grenze (Limes Pannonicus) der römischen Provinz Pannonia Superior zum sogenannten Barbaricum, sodass die Besatzung des Kastells auch Sicherungs- und Überwachungsaufgaben in diesem Abschnitt wahrnahm.

Kastell Iža-Leányvár
Alternativname Celamantia  ?, Kelamantia ?
Limes Pannonischer Limes
Abschnitt 2
Datierung (Belegung) a) Holz-Erde-Lager: 171/175 n. Chr. bis vor 180 n. Chr.
b) Steinkastell: Commodus bis spätes 4. Jahrhundert
Typ a) Alenkastell
b) Vexillationskastell
Einheit a) Ala I Hispanorum Aravacorum ? oder
b) Vexillation der Legio I Adiutrix ?
Größe 175 × 176 m = 3 ha
Bauweise a) Holz-Erde
b) Stein
Erhaltungszustand Rechteckige Anlage mit abgerundeten Ecken,
Anbau von Fächertürmen und Umbau bzw. Vermauerung des Nordtores in der Spätantike,
die teilweise ergrabenen Fundamente der Umwehrung wurden konserviert und
an einigen Stellen geringfügig wieder aufgemauert
Ort Iža-Leányvár
Geographische Lage 47° 44′ 41,2″ N, 18° 11′ 56,1″ O
Höhe 107 m n.m.
Vorhergehend Legionslager Brigetio (südwestlich)
Anschließend Kastell Almásfüzitő (Odiavum) (südöstlich)

Das Kastell ist die größte bekannte römische militärische Niederlassung in der Slowakei. Seine der Öffentlichkeit zugänglichen Reste befinden sich auf den östlichen Gemarkungen des südslowakischen Dorfes Iža in unmittelbarer Nähe zum Donauufer. Mangels moderner Grabungen sind jedoch viele bauliche Befunde, die kurz nach der Wende zum 20. Jahrhundert ermittelt wurden, zeitlich nicht eindeutig zuzuordnen. Der Kastellort ist seit 2021 Bestandteil des zum UNESCO-Weltkulturerbe erhobenen Donaulimes.

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