Legionslager Brigetio

Das Legionslager Brigetio (in der Antike auch Brigetium oder Bregetio genannt) war ein römisches Militärlager, dessen Garnison für die Überwachung eines Abschnitts des pannonischen Limes (Limes Pannonicus) entlang der Donau zuständig war. Der Strom bildete hier in weiten Abschnitten die römische Reichsgrenze. Brigetio lag auf dem Gebiet der nordungarischen Stadt Komárom-Szőny (Komorn) im Komitat Komárom-Esztergom.

Legionslager Brigetio
Alternativname Brigetio/Brigetium/Brigantio/Bregtione
Limes Pannonischer Limes
Abschnitt 2
Datierung (Belegung) a) Kohortenkastell: claudisch-neronisch ?
b) Legionslager: um 124/128 n. Chr.
bis mindestens gegen Ende des 4. Jahrhunderts
Typ a) Kohortenkastell
b) Legionslager
Einheit a) Cohors I Noricorum equitata,
b) Cohors I Britannica civium Romanorum milliaria equitata,
c) Legio I Adiutrix pia fidelis,
d) Legio XI Claudia pia fidelis,
e) Legio II Augusta,
f) Ala Osrhoenorum sagittariorum,
g) Classis Flavia Pannonica,
e) Classis Flavia Histrica
Größe a) 200 × ? m
b) 430 × 540 m = 23 ha
Bauweise Stein
Erhaltungszustand Das Hinterlager ist fast vollständig überbaut;
große Teile des Vorderlagers liegen unter Ackerboden bzw. unter einem Fußballplatz.
Ort Komárom-Szőny
Geographische Lage 47° 44′ 1,6″ N, 18° 11′ 38,9″ O
Höhe 109 m
Vorhergehend Kastell Ad Mures (Ács-Bumbumkút) (westlich)
Anschließend Kastell Iža-Leányvár (nördlich)
Kastell Almásfüzitő (Odiavum, Azaum) (südöstlich)

Zunächst als Kohortenkastell konzipiert, wurde nach dessen Auflassung gegen Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. etwas westlicher ein Legionslager errichtet. Im Zuge der Einrichtung des Legionsstandorts entwickelte sich östlich des heutigen Stadtteils Szőny ein ziviles Lagerdorf (Canabae legionis) und zwei Kilometer westlich davon – in der Mitte von Szőny – ein bedeutendes städtisches Zentrum. Das antike Brigetio gehört mit seinen umfangreichen Funden und Befunden zu den wichtigsten antiken Forschungsstätten in Ungarn. In die Geschichtsbücher ging Brigetio als Sterbeort des Kaisers Valentinian I. (364–375) ein, der, während er Friedensverhandlungen mit den geschlagenen germanischen Quaden und sarmatischen Jazygen führte, einen Schlaganfall erlitten haben dürfte.

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