Kazungula Bridge

Die Kazungula Bridge ist eine 2020 fertiggestellte Straßen- und Eisenbahnbrücke über den Sambesi, die bei Kazungula die beiden Länder Botswana und Sambia verbindet.

Kazungula Bridge
Überführt Straße, Bahnstrecke Mosetse–Kazungula–Livingstone
Querung von Sambesi
Ort Kazungula, Botswana / Sambia
Konstruktion Extradosed-Brücke
Gesamtlänge 923 m
Breite 18,5 m
Anzahl der Öffnungen 7
Längste Stützweite 129 m
Baubeginn Oktober 2014
Fertigstellung Oktober 2020
Eröffnung Mai 2021
Lage
Koordinaten 17° 47′ 28″ S, 25° 15′ 43″ O
Verlauf der Brücke
p1

Im August 2007 beschlossen die Regierungen von Sambia und Botswana den Bau der Brücke anstelle der bestehenden Fähre. Im Mai 2012 unterzeichneten die beiden Länder den Vertrag über die Finanzierung. Die Eröffnung war ursprünglich für 2018 vorgesehen. Die Arbeiten begannen am 12. Oktober 2014. Im Oktober 2020 wurde erklärt, dass die Bauarbeiten an der Brücke abgeschlossen und an den Grenzstationen fast vollständig vollendet seien. Im Mai 2021 wurde die Brücke offiziell eröffnet.

Das Projekt wurde mit US$ 259,3 Millionen veranschlagt, die Grenzübergänge der beiden Staaten eingeschlossen. Die Brücke wird durch die Japan International Cooperation Agency und die African Development Bank finanziert. Ausgeführt wurde der Bau durch Daewoo Engineering and Construction, die sich wiederholt über ausbleibende Zahlungen beklagten.

Die Brücke, als Extradosed-Brücke ausgeführt, ist 923 Meter lang und 18,5 Meter breit. Die längste Spanne ist 129 Meter weit. Um die nahen Grenzen von Simbabwe und Namibia zu umgehen, verläuft die Brücke in einem Bogen. Die gemeinsame Grenze von Botswana und Sambia, im Fluss gelegen, ist lediglich 150 Meter lang. Neben den beiden Fahrspuren für den Straßenverkehr verlaufen eine eingleisige Eisenbahn und Gehsteige für Fußgänger über die Brücke. Der Straßenverkehr muss eingestellt werden, wenn Züge über die Brücke fahren.  Eine Straßenmaut ist nicht vorgesehen.

Die neue Verbindung ist von Bedeutung für zwei der wichtigsten Wirtschaftsräume im südlichen Afrika und wird zu einer Verschiebung der Warenströme führen. So werden die Minen in Sambia besser mit den Häfen in Südafrika verbunden. Der Fährübergang, abgewickelt mit einfachen Pontons, war ein Flaschenhals, der zu großen Verzögerungen führte. In Zukunft sollen Lastwagen für das Passieren der Grenze einen Tag anstatt einer Woche benötigen – die Grenzformalitäten sollen vereinfacht werden und das Warten auf die Fähre entfällt. Die Transportkosten für Güter sollen damit deutlich fallen. Eine neue Eisenbahnverbindung soll zudem die Straßen entlasten. Die Brücke ist Teil der neuen, 430 Kilometer langen Eisenbahnverbindung von Mosetse über Kazungula nach Livingstone, deren Inbetriebnahme ebenfalls für 2020 vorgesehen ist. Außerdem soll der Tourismus angekurbelt werden, da der Chobe-Nationalpark und andere Sehenswürdigkeiten im Norden Botswanas für Besucher der Victoriafälle besser erreichbar werden.

Die Präsidenten von Botswana, Sambia und Simbabwe haben 2018 vereinbart, in einer weiteren Ausbauphase auch das dritte Land an die Brücke anzubinden. Simbabwe grenzt unmittelbar an den südlichen Brückenkopf in Botswana. Zwischen Sambia und Simbabwe existiert in Livingstone seit 1905 die Victoria Falls Bridge 70 Kilometer flussabwärts. Namibia und Sambia sind durch eine Brücke bei Katima Mulilo, rund 150 Kilometer flussaufwärts, verbunden.

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