Kernverschiebung

Als Kernverschiebung bezeichnet man eine Veränderung im Differentialblutbild hinsichtlich der Anteile verschiedener Entwicklungsstadien der neutrophilen Granulozyten, einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Sie kann in Richtung unreifer neutrophiler Granulozyten („Linksverschiebung“, früher auch „Arnethsches Blutbild“) oder reifer („Rechtsverschiebung“) auftreten. Als Pseudokernverschiebung oder Pelger-Huët-Anomalie wird die unzureichende Differenzierung des Zellkerns bezeichnet.

Im Fall einer Entzündung reagiert der Organismus mit einer Erhöhung der Leukozytenzahl (Leukozytose) insgesamt sowie der Zahl der Neutrophilen (Neutrophilie). In den ersten sechs bis elf Stunden erfolgt dies durch erhöhte Freisetzung dieser Zellen aus dem Knochenmark, der Bildungsstätte der Leukozyten. Nach zwei bis drei Tagen findet dann eine verstärkte Bildung von Neutrophilen im Knochenmark statt.

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