Monophosphan

Monophosphan, umgangssprachlich unpräzise als Phosphorwasserstoff oder veraltet als Phosphin bezeichnet, gehört zur Gruppe der Phosphane. Monophosphan ist eine chemische Verbindung des Elements Phosphor mit der Summenformel PH3.

Strukturformel
Allgemeines
Name Monophosphan
Andere Namen
  • Phosphin
  • Phosphorwasserstoff
  • Phosphan
Summenformel PH3
Kurzbeschreibung

brennbares, giftiges, farb- und geruchloses Gas; durch Verunreinigungen Geruch nach Knoblauch und faulem Fisch

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7803-51-2
EG-Nummer 232-260-8
ECHA-InfoCard 100.029.328
PubChem 24404
ChemSpider 22814
Wikidata Q207877
Eigenschaften
Molare Masse 34,00 g·mol−1
Aggregatzustand

gasförmig

Dichte

1,53 kg·m−3 (0 °C)

Schmelzpunkt

−133,8 °C

Siedepunkt

−87,8 °C

Dampfdruck

3,49 MPa (20 °C)

Löslichkeit

sehr schwer in Wasser (330 mg·l−1 bei 20 °C)

Brechungsindex

1,224 (16,85 °C)

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP), ggf. erweitert

Gefahr

H- und P-Sätze H: 220280330314400
EUH: 071
P: 210260273280303+361+353+315304+340+315305+351+338+315377381403405
MAK
  • DFG: 0,14 mg·m−3
  • Schweiz: 0,1 ml·m−3 bzw. 0,15 mg·m−3
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0°C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Monophosphan ist ein brennbares, äußerst giftiges, im reinen Zustand geruchloses Gas. Reines Monophosphan ist erst bei 150 °C selbstentzündlich. Durch das Vorhandensein von Diphosphan P2H4 brennt kommerziell erhältliches und im Labor zubereitetes Gas jedoch auch bei Raumtemperatur bei der Zufuhr von Luft; das Diphosphan und andere Phosphane verleihen diesem gewöhnlich nicht ganz reinen Monophosphan einen starken Geruch nach Knoblauch.

Als mutagenes Klastogen kann es als Gift wirken, indem es Chromosomenaberrationen hervorruft und somit eine kanzerogene Wirkung besitzen würde.

Es wurde zuerst von dem Lavoisier-Schüler Philippe Gengembre 1789 dargestellt, in der flüssigen selbstentzündlichen Form von Paul Thénard 1845, der auch die feste Form fand, und die erste direkte Analyse erfolgte durch Ludwig Gattermann 1890.

Der Nachweis von Monophosphan in der Atmosphäre wurde als ein möglicher Hinweis auf Leben auf erdähnlichen Planeten vorgeschlagen, da es spektroskopisch nachweisbar ist und auf der Erde nur biologisch oder künstlich erzeugt wird. Am 14. September 2020 wurde in einer Veröffentlichung bei Nature Astronomy der Nachweis von Monophosphan in der Atmosphäre der Venus bekannt gegeben, wobei ein Mechanismus für die Bildung des Gases in der Venusatmosphäre bisher unbekannt ist. In der Atmosphäre der Gasplaneten Jupiter und Saturn ist Monophosphan seit den 1970er-Jahren bekannt und wird hier wahrscheinlich in den tieferen, heißen Regionen unter hohem Druck gebildet.

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