Nguyễn-Fürsten

Die Nguyễn-Fürsten (vietn. Chúa Nguyễn, chữ Nôm: 主阮, engl. Nguyễn lords), auch Nguyễn-Clan oder Nguyễn-Phúc-Familie, waren ein vietnamesisches Herrschergeschlecht, das von Mitte des 16. bis Ende des 18. Jahrhunderts den südlichen Teil Vietnams regierte.

Der Norden des Landes wurde während dieser Zeit von den verfeindeten Trịnh-Fürsten beherrscht. Sowohl die Trịnh- als auch die Nguyễn-Familienoberhäupter erkannten die machtlosen Kaiser der Lê-Dynastie als rechtmäßige Herrscher an und verwendeten für sich selbst den Titel Chúa („Herr“).

Das von den Nguyễn-Fürsten beherrschte Staatswesen wurde als Đàng Trong, Nam Hà, Quảng Nam/Quinam oder Cochinchina bezeichnet. Es war mit seinem Haupthafen Hội An eine florierende maritime Handelsmacht am Südchinesischen Meer. Das hochgerüstete Nguyễn-Militär wehrte mehrere Invasionsversuche der zahlenmäßig deutlich überlegenen Trịnh-Streitkräfte ab und eroberte im Süden Champa und den damaligen Osten Kambodschas (Saigon und das Mekongdelta). Ein wesentlicher Teil der vietnamesischen Südexpansion fand somit unter der Herrschaft der Nguyễn-Fürsten statt.

Im Jahr 1777 wurden die Nguyễn von den Tây-Sơn-Rebellen vernichtet. Ein überlebendes Familienmitglied, Nguyễn Phúc Ánh, besiegte jedoch die Rebellen und begründete 1802 die Nguyễn-Kaiserdynastie.

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