Paget-Karzinom
Das Paget-Karzinom, auch Paget-Krebs, Paget-Krankheit, Morbus Paget der Mamille oder seltener Morbus Paget der Vulva, ist eine sehr seltene Krebsform im Bereich der Brustwarze und seltener an anderen Lokalisationen. Fast immer sind Frauen betroffen. Die Erkrankung geht zumeist von einem tiefer liegenden duktalen Karzinom in situ (2/3 der Fälle) oder einem duktalen Mammakarzinom aus. Liegt kein anderes Karzinom zugrunde, wird von einem isolierten Paget-Karzinom gesprochen.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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C50- | Bösartige Neubildung der Brustdrüse |
C21.0 | Bösartige Neubildung des Anus und des Analkanals; Anus, nicht näher bezeichnet |
C44.5 | Sonstige bösartige Neubildungen der Haut; Haut des Rumpfes (Anus: Haut, Rand (-Gebiet); Haut der Brustdrüse, Perianalhaut) |
C44.6 | Sonstige bösartige Neubildungen der Haut; Haut der oberen Extremität, einschließlich Schulter |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Gelegentlich kommt das Paget-Karzinom auch beim Mann sowie als blasiger Tumor (bowenoide Papulose) außerhalb der Brust, meist im Bereich des Genitales, des Anus oder der Achseln (eventuell mit Befall der apokrinen Schweißdrüsen) vor.
Die Osteodystrophia deformans, auch als Paget-Syndrom, Paget-Krankheit oder Morbus Paget bezeichnet, ist eine Skeletterkrankung und hat mit dem Paget-Karzinom nur den Erstbeschreiber und Namen gemeinsam.
Das Paget-Karzinom wurde 1874 von James Paget in der wissenschaftlichen Literatur mit seinem Artikel über die „Erkrankungen des Warzenhofes als Vorläufer des Brustdrüsenkrebses“ beschrieben. Eine Behandlung bei von in den Brustwarzen entstehendem „Krebs“ wurde bereits im 8. Jahrhundert im Lorscher Arzneibuch aufgeführt.