Persönlichkeitsstörung

Persönlichkeitsstörungen (PS) stellen eine Klasse von psychischen Störungen dar. Bei ihnen sind bestimmte Merkmale der Persönlichkeitsstruktur und des Verhaltens in besonderer Weise ausgeprägt, unflexibel oder wenig angepasst. Sie gehören zu den häufigsten Diagnosen in der Psychiatrie.

Persönlichkeitsstörungen bezeichnen lang andauernde Erlebens- und Verhaltensmuster mit vielfältiger Verursachung (z. B. durch Entwicklungsbedingungen in der Kindheit oder späteren Lebensabschnitten, genetische Faktoren oder erworbene Hirnschäden). Diese Verhaltensmuster weichen von einem flexiblen, situationsangemessenen Erleben und Verhalten in charakteristischer Weise ab. Die persönliche Leistungsfähigkeit im sozialen, beruflichen und privaten Leben ist meist deutlich beeinträchtigt (siehe Lebensqualität bei PS).

Persönlichkeitsstörungen werden nach charakteristischen Merkmalen unterteilt, wobei jedoch häufig Überschneidungen vorkommen. In Psychiatrie und klinischer Psychologie wurden dazu verschiedene Typologien oder Klassifikationen entwickelt, etwa im ICD-10 und DSM-5. Der Begriff Persönlichkeitsstörung wurde früher auch als Charakterneurose bezeichnet und ist eng verwandt, aber nicht inhaltlich identisch mit den Begriffen Neurosenstruktur und Neurosendisposition.

Bei Kindern und Jugendlichen finden sich in seltenen Fällen Vorstufen oder Risikokonstellationen von Persönlichkeitsstörungen. Da aber die Entwicklung der Persönlichkeit noch nicht vollendet ist, wird hier eher von einer Persönlichkeitsentwicklungsstörung gesprochen.

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