Pomeron

Das Pomeron bezeichnet in der Physik ein hypothetisches Teilchen, welches von Isaak Pomerantschuk 1958 postuliert wurde.

Wenn in Teilchenbeschleunigern wie dem Fermilab oder dem DESY Elektronen auf Protonen oder Protonen auf Protonen geschossen werden, so werden bisweilen sogenannte „weiche Kollisionen“ beobachtet. Bei diesen bleibt das Proton unversehrt, es wird aber ein Teilchenschauer erzeugt. Die Deutung dieser experimentellen Beobachtung und allgemein des Problems, weshalb die Wirkungsquerschnitte bei solchen Streuungen nicht mit steigender Energie der Wechselwirkungspartner fallen, konnte mit den Mitteln der in den 1950er und 1960er Jahren vorherrschenden Regge-Theorie nicht erklärt werden. Um den größer werdenden Wirkungsquerschnitt hadronischer Stöße bei hohen Energien zu erklären, wurde das Pomeron als gebundener Zustand (eine Regge-Trajektorie) postuliert. Hinweise auf das Pomeron fanden sich schon 1963 in Proton-Proton-Streuexperimenten am CERN (Giuseppe Cocconi und andere).

Nach Etablierung der Quantenchromodynamik stellte sich die Frage, wie sich das Pomeron in diese Theorie einordnet. Untersuchungen, unter anderem bei HERA, zur „Feinstruktur“ des Pomerons zeigten, dass es vermutlich aus Gluonen besteht (also einen sogenannten Glueball darstellt).

Wenn man von der Existenz des Pomerons ausgeht, lassen sich aus den Experimenten gewisse Eigenschaften folgern. So folgt, dass das Pomeron weder elektrische Ladung, noch Farbladung trägt.

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