Prié Blanc

Der Name Prié Blanc ist ein Synonym für die beiden Weißweinsorten Aglianico und Agostenga. Letztere gilt als autochthone Sorte im alpinen Aostatal in Norditalien. Sie ist identisch mit der von Victor Pulliat (1888) beschriebenen Sorte Agostenga des Piedmont (syn. Précoce vert de Madère). Die Sorte wurde gemäß Andreas Jung auch als Früher Leipziger, Grüne Seidentraube und Kilianer in Assoziation mit Luglienga Bianca (auch Gelbe Seidentraube genannt) in Deutschland (→ Weinbau in Deutschland) angebaut. Rezente Funde stammen aus Radebeul, wo ein geschätzt 250 (350) Jahre alter Rebstock in der Weinlage Radebeuler Goldener Wagen steht, Könnern (Saale), Potsdam und Rüdesheim (Mittelrhein). Beide Sorten gehören zur spätmittelalterlichen Gruppe der Frühen Blanckwelschen, in Sachsen, am Bodensee und im Elsass auch als Frühe Leipziger bekannt. In Franken hießen sie Frühtrauben, bei Heidelberg Seidentrauben, im Tirol Silltrauben und in Österreich Rosinentrauben.

Die Sorte passt sehr gut in Gebiete mit kurzen Vegetationsperioden wie die Hochlagen der Alpentäler oder die Nordgrenze des Weinbaus in Nordeuropa. Historisch ist sie aus der Mark Brandenburg beschrieben, wo sie in Potsdam im Weinberg der preußischen Könige bis heute überlebt hat.

An einer Trockenmauer im Goldenen Wagen, einem Weinberg der Radebeuler Lößnitz in Sachsen, steht der mit einem geschätzten Alter von 250 bis 350 Jahren viertälteste Rebstock der Welt und zweitälteste Hausrebstock Deutschlands. Er wird dort als Frühe(r) Leipziger angesprochen.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.