ProPotsdam
ProPotsdam ist ein stadteigener und vermögenshaltender Unternehmensverbund der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam. Als Unternehmensverbund erbringt ProPotsdam auch Dienstleistungen in den Bereichen Städtebau, Stadtentwicklung und Stadtsanierung sowie Stadttourismus und Spenden-Sponsoring-Engagement.
ProPotsdam GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Sitz | Potsdam, Deutschland |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 394, Auszubildende/Duale Studenten: 38 |
Umsatz | 136,2 Mio. € |
Branche | Wohnungswirtschaft, Kommunale Entwicklungsgesellschaft |
Website | www.propotsdam.de |
Stand: 31. Dezember 2021 |
Neben der Verwaltung und Bewirtschaftung des überwiegend aus Mietwohnungen bestehenden Immobilienbestandes durch die Gewoba Wohnungsverwaltungsgesellschaft mbH besorgt die ProPotsdam die Geschäfte des Entwicklungsträgers Bornstedter Feld und des Sanierungsträgers Potsdam, betreibt im Auftrag des Landeshauptstadt den Volkspark Potsdam, den Neuen Lustgarten und die Biosphäre Potsdam, befasst sich im Auftrag der Landeshauptstadt mit der Entwicklung des Areals auf dem ehemaligen Kasernengelände Krampnitz sowie der Entwicklung des Luftschiffhafens mit seinem Sportpark und dem Olympiastützpunkt und nimmt Dienstleistungsaufgaben für das Tourismus- und Kulturmarketing der Landeshauptstadt wahr. Aufgaben der Quartiersarbeit und des Quartiersmanagement realisiert die ProPotsdam über die 2019 neu gründete Soziale Stadt ProPotsdam gGmbH.
Geschäftsführer sind Jörn-Michael Westphal und Bert Nicke. Seit dem 4. September 2019 ist die Beigeordnete der Landeshauptstadt Potsdam für Ordnung, Sicherheit, Soziales und Gesundheit, Brigitte Meier, die Aufsichtsratsvorsitzende.
Als kommunales Wohnungsunternehmen hat die ProPotsdam den Auftrag, breite Schichten der Bevölkerung mit Wohnraum zu versorgen. ProPotsdam hat einen lokalen Marktanteil von rund 20 %. Zielvereinbarungen zwischen der Landeshaupt und der ProPotsdam werden über ein Balanced-Scorecard-Verfahren getroffen, über das sich der Unternehmensverbund zum Neubau von Wohnungen, zur energetischen und demografiegerechten Sanierung der Bestände und zur Bereitstellung von jährlich 600 Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindungen verpflichtet hat.
Vor dem Hintergrund der Rückläufigkeit der Wohnbauförderung und des Auslaufens vieler Belegungsbindungen hatte die ProPotsdam bereits 2012 und 2013 Vereinbarungen mit der Landeshauptstadt und dem Land Brandenburg zum Erhalt von preiswertem Wohnraum für Haushalte mit niedrigem Einkommen getroffen. Ermöglicht werden sollte die Sicherung von Sozialwohnungen unter anderem über das von der Landeshauptstadt Potsdam und der ProPotsdam entwickelte sogenannte „Potsdamer Modell“, das eine flexible Festlegung von Belegungsbindungen im Gesamtbestand des Wohnungsunternehmens vorsieht.
Zu den Maßnahmen einer sozialen Wohnungspolitik zählen zudem eine 2012 von der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung beschlossene „Mietpreisbremse“, die für die kommunalen Wohnungen eine reduzierte Modernisierungsumlage und eine zusätzliche Begrenzung der gesetzlich möglichen Mietsteigerungen vorsieht, sowie mehrere von der ProPotsdam eingeführte Bonusprogramme zur Unterstützung der Bezahlbarkeit von Wohnungen, wie etwa der „Kinder- und Familienbonus“ oder der „Wohnflächenbonus“, der sich an ältere Menschen richtet, die ihre große gegen eine kleinere Wohnung eintauschen wollen. 2022 wurde auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung mit dem „ProPotsdam-Bonus“ zudem ein neues Wohnungsvergabesystem eingeführt, das bestimmte Personengruppen – etwa von Verdrängung bedrohte Potsdamerinnen und Potsdamer, Studierende und Auszubildende oder Menschen mit einer Behinderung oder einem Pflegebedarf – begünstigen soll.
ProPotsdam ist Mitglied im Arbeitskreis StadtSpuren, ein Zusammenschluss der sozialen Wohnungswirtschaft in Potsdam, in dem neben der ProPotsdam sieben Potsdamer Wohnungsbaugenossenschaften und das Studentenwerk Potsdam mitwirken. Die im Arbeitskreis kooperierenden Wohnungsunternehmen verfügen zusammengenommen über etwa 40 Prozent aller Mietwohnungen in Potsdam und haben eigenen Angaben zufolge aufgrund ihrer sozial orientierten Mietenkalkulation einen mietpreisdämpfenden Einfluss auf den Potsdamer Wohnungsmarkt. Zu den größeren Neubauprojekten der ProPotsdam im sozialen Wohnungsbau zählen die Entwicklung des ehemaligen Tramdepots in der Teltower Vorstadt und das neu entstehende Quartier an der Roten Kaserne West im Bornstedter Feld.
Neben der Sicherung bezahlbaren Wohnens gehören auch die Umsetzung des „Masterplan 100% Klimaschutz 2050“ der Landeshauptstadt Potsdam und eine damit verbundene Dekarbonisierungsstrategie zu den Zielen der ProPotsdam. Mit ihren „ProKlima“-Maßnahmen der energetischen Sanierung und der Umstellung auf Ökostrom und erneuerbare Energien verfolgt die ProPotsdam das Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestands vor 2050. Ein mehrfach ausgezeichnetes Pilotprojekt ist dabei die von der ProPotsdam angestoßene und in Kooperation mit der Landeshauptstadt Potsdam und den Stadtwerken realisierte Umgestaltung der DDR-Plattenbausiedlung Drewitz zu einer emissionsarmen Gartenstadt.
ProPotsdam ist Gründungsmitglied der Initiative „Wohnen.2050“, ein bundesweiter Zusammenschluss von Wohnungsunternehmen, deren gemeinsames Ziel es ist, bis 2050 einen klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen. Als Mitglied der Wirtschaftsinitiative „EntrepreneursForFuture“ setzt sich das Unternehmen für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen ein und unterstützt die FridaysForFuture-Bewegung.
Zu den Unternehmensaufgaben der ProPotsdam gehört auch die Förderung des ehrenamtlichen Engagements und die soziale Quartiersentwicklung in Form einer finanziellen Förderung von Einrichtungen, Sportvereinen, Projekten und Veranstaltungen, die in jährlichen Sponsoringberichten dokumentiert ist. Als Mitglied des Potsdamer Aktionsbündnis „Potsdam! bekennt Farbe“ setzt sich die ProPotsdam für ein tolerantes und weltoffenes Potsdam ein und unterstützt die Unterbringung und Integration von Geflüchteten in ihren Wohnquartieren.