Austria Romana

Austria Romana (Römisches Österreich) bezeichnet das historische und kulturelle Erbe des heutigen Österreich aus der römischen Epoche. Die Austria Romana ist das Arbeitsgebiet der provinzialrömischen Archäologie in Österreich. Der Begriff wurde im 19. Jahrhundert geprägt und aus der im Mittelalter latinisierten Form Austria für Österreich und dem lateinischen Eigenschaftswort romanus (römisch) zusammengesetzt.

Das gesamte Territorium des heutigen Österreich stand unter dem direkten oder indirekten politischen Einfluss Roms. Alle Gebiete diesseits (südlich) der Donau waren ab dem ausgehenden 1. Jahrhundert v. Chr. Teil des Römischen Reichs und gehörten zu den Provinzen Raetia, Noricum und Pannonien. Hingegen lagen das Mühl-, Wald- und Weinviertel nördlich der Donau im so genannten Barbaricum, standen also nicht direkt unter römischer Verwaltung. Immer wieder überschritten römische Truppen den Donaulimes, um Einfälle oder Bedrohungen aus diesem Gebiet zu bekämpfen. Meist aber pflegten die über dem Fluss ansässigen germanischen Stämme rege friedliche Beziehungen zum Römischen Reich.

Man gliedert die etwa 600 Jahre der römischen politischen und kulturellen Herrschaft in mehrere Phasen:

  • von Augustus (ca. 15 v. Chr.) bis zu den Markomannenkriegen (166–180 n. Chr.)
  • von den Markomannenkriegen bis Diocletianus (284–305 n. Chr.)
  • von Diokletian bis um 400 n. Chr. (Zusammenbruch der Grenzverteidigung im Wiener Becken)
  • von ca. 400 n. Chr. bis zum Abzug der romanischen Bevölkerung aus Noricum ripense im Jahr 488 n. Chr.
  • von 488 n. Chr. bis zum Ende des 6. Jahrhunderts n. Chr. (Völkerwanderung)
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