Raetia secunda

Raetia secunda (Vindelica) oder Vindelikien (Vindelicien) war eine im Zuge der diokletianischen Reichsreformen im frühen 4. Jahrhundert durch Teilung der vormaligen Provinz Raetia entstandene römische Provinz. Sie umfasste das nördliche Alpenvorland zwischen Iller, Donau und Inn, darüber hinaus wohl auch einen nordöstlichen Teil des heutigen Tirol. Ihre Hauptstädte waren Cambodunum (Kempten) und später Augusta Vindelicorum (Augsburg). Die Namen Vindelica, Vindelicien, Vindelikien und Augusta Vindelicorum gingen auf das keltische Volk der Vindeliker zurück, die hier bis zum römischen Feldzug von 15 v. Chr. selbständig lebten. Der Namensbestandteil Raetia rührte vom südlich benachbarten Volk der Räter her, gegen die dieser Feldzug zunächst geführt worden war. Im 5. und 6. Jahrhundert wurde (ein Teil von) Raetia secunda auch Bestandteil des Ostgotenreichs, von Alamannen besiedelt und östlich des Lech Keimzelle des germanischen Volksstamms der Bajuwaren.

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