Ringwoodit

Ringwoodit ist die Hochdruck-Modifikation von Olivin und ein an der Erdoberfläche selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung Mg2(SiO4), ist also ein Magnesium-Silikat. Strukturell gehört Ringwoodit zu den Inselsilikaten sowie zur Supergruppe der Spinelle mit der für Spinelle normierten Formelschreibweise SiMg2O4.

Ringwoodit
Bläulicher Ringwooditkristall (Größe ≈ 150 μm)
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1968-036

IMA-Symbol

Rwd

Chemische Formel
  • SiMg2O4
  • γ-(Mg,Fe2+)2[SiO4]
  • Mg2SiO4
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Silikate und Germanate – Inselsilikate (Nesosilikate)
System-Nummer nach
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

VIII/A.06-020

9.AC.15
51.03.03.01
Kristallographische Daten
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse; Symbol hexakisoktaedrisch; 4/m32/m
Raumgruppe Fd3m (Nr. 227)Vorlage:Raumgruppe/227
Gitterparameter a = 8,11 (synthetisch 8,17Å) Å
Formeleinheiten Z = 8
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte nicht definiert
Dichte (g/cm3) berechnet: 3,90
Spaltbarkeit nicht definiert
Farbe farblos, violett, bläulich, rauchgrau
Strichfarbe nicht definiert
Transparenz nicht definiert
Glanz nicht definiert
Kristalloptik
Brechungsindex n = 1,768
Doppelbrechung keine, da optisch isotrop

Aufgrund von Mischkristallbildung zwischen den Mineralen der Olivingruppe wird die Formel für den Ringwoodit oft auch als Mischformel mit (Mg,Fe)2[SiO4] angegeben. In der Natur überwiegen Mg-reiche Mischkristalle; γ-Fe2(SiO4) wurde erst kürzlich in natürlichen Proben nachgewiesen und wird daher seit 2013 als Ahrensit bezeichnet.

Ringwoodit ist durchscheinend und konnte bisher nur in Form von abgerundeten Körnern bis etwa 100 Mikrometer Größe und massigen Mineral-Aggregaten gefunden werden. In reiner Form ist Ringwoodit farblos. Durch Fremdbeimengungen kann er aber auch eine violette, bläuliche oder rauchgraue Farbe annehmen.

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