Ritterhallen (Akkon)
Die Ritterhallen (hebräisch אוּלַמּוֹת הָאַבִּירִים, translit. Ūlammōth ha-Abbīrīm; arabisch قاعات الفرسان, DMG Qāʿāt al-Fursān; englisch Knights’ Halls) sind Ausstellungsräume und eine Stätte für kulturelle Veranstaltungen in Akkon, Nordbezirk Israels. Zur Unterscheidung von anderen Teilen der Zitadelle, in die sie baulich einbezogen sind, bezeichnet man als Ritterhallen die öffentlich zugänglichen Räume des so genannten Grand Manoir (Großes Herrenhaus, einstige Ordensverwaltung) wie des Ritter- und Pilgerhospizes im nördlichen Teil der Johanniterkommende.
Ostflügel des Grand Manoir: Pfeilerhalle mit teils originalen, teils gesicherten und teils rekonstruierten Pfeilern und Gewölben, 2016 | |
Daten | |
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Ort | Akkon, Israel, Rechov Weizmann 1 (1 רְחוֹב וַיצְמַן) |
Art |
Geschichte, Kultur und Bauten der Kreuzfahrer und Pullanen
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Eröffnung | 1979 |
Betreiber |
Gesellschaft zur Entwicklung des alten Akkos (חֶבְרָה לְפִתּוּחַ עַכּוֹ הָעַתִּיקָה Chevrah lə-Fittūach ʿAkkō ha-ʿAttīqah)
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Leitung |
Amir Solarski (אָמִיר סוֹלַרְסְקי)
David Hareri (דָּוִד הַרְרִי) in 2003 |
Website |
Israels Bezirke Haifa und Nord physisch
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Die Ritterhallen sind Gewölbesäle der originalen Bausubstanz der mittelalterlichen Johanniterkommende (hebräisch מֶרְכַּז הַמִּסְדָּר הָהוֹסְפִּיטַלֶרִי Merkaz ha-Misdar ha-Hōspīṭalerī; arabisch القلعة الإسْبِتَارِيَّةُ, DMG al-Qalʿa al-Isbitāriyya), die der Johanniterorden im 12. und 13. Jahrhundert errichten ließ. Die heute zugänglichen Hallen, teils über drei Etagen erhalten, sind jene, die die Zerstörungen 1291 und den folgenden Verfall überstanden und ab den 1950er Jahren ergraben und freigelegt wurden. Die Krypta der einstigen Johanniterkirche St. Johannis Baptistae, von Beginn an Teil der Ausstellungsräume, im südlichen Teil der Kommende ist durch einen 60 Meter langen Gang unter dem heutigen Straßenniveau als Teil der Ritterhallen erschlossen.
Die Ritterhallen stehen dem Publikum seit 1979 zu regelmäßigen Öffnungszeiten offen. Die seit den 1950er Jahren freigelegten Gewölbe der Kommende wurden zunächst wissenschaftlich ausgewertet und waren anfangs nur gelegentlich, wie zu Führungen oder Konzerten, der Öffentlichkeit zugänglich. Die Zahl der in die Ritterhallen einbezogenen Räume wuchs mit der Erschließung und Stabilisierung weiterer Teile des Ordensbaus, wie 2000 der offene, ausgehobene Hof des Grand Manoir und 2009 die gesamte Pfeilerhalle im Ostflügel.
Als Museum zeigen die Ritterhallen Exponate und Informationstafeln zu Geschichte, Kultur und Architektur von Kreuzfahrern, katholischen Levantinern lateinischen Ritus (so genannte Franken; الفرنجة, DMG al-Faranǧa) und Pullanen im ehemaligen Königreich Jerusalem. Auch Fundstücke aus anderen Epochen werden in den Ritterhallen gezeigt. Geeignete Räume dienen gelegentlich auch öffentlichen Veranstaltungen oder geschlossenen Gesellschaften.