Schalfferner
Der Schalfferner ist mit einer Fläche von 7,66 km² (1999) einer der größten Gletscher der Ötztaler Alpen. Er liegt nordöstlich der Hinteren Schwärze (3628 m), eingebettet zwischen dem Ramolkamm im Osten und dem Schnalskamm, Teil des Alpenhauptkamms, im Süden. Der Gletscher liegt nahezu gänzlich auf österreichischem Staatsgebiet. Ein kleiner Teil im südlichen Bereich an der Fanatspitze befindet sich aufgrund des sich nicht überall an der Eis- bzw. Wasserscheide orientierenden Grenzverlaufs in Südtirol (Italien) und ist dort im Naturpark Texelgruppe unter Schutz gestellt.
Schalfferner | ||
---|---|---|
Schalfferner von Nordosten, vom Schalfkogel (2004) | ||
Lage | Tirol (Österreich), Südtirol (Italien) | |
Gebirge | Ötztaler Alpen, Schnalskamm | |
Typ | Talgletscher | |
Länge | 5 km (2011) | |
Fläche | 7,66 km² (1999) | |
Exposition | Nordwest | |
Höhenbereich | 3130 m – 2500 m (1975) | |
Neigung | ⌀ 11,5° (20 %) | |
Koordinaten | 46° 46′ 48″ N, 10° 55′ 48″ O | |
| ||
Entwässerung | Schalfbach → Niedertalbach → Venter Ache → Ötztaler Ache → Inn |
Der Schalfferner gehört zu den am stärksten vom Gletscherschwund betroffenen österreichischen Gletschern. Bei den Messungen der Längenänderungen der österreichischen Gletscher ist der Schalfferner fast immer unter denen mit den größten Rückgängen: Im Jahr 2008 verzeichnete er mit 49 Metern den größten gemessenen Rückzug, im Jahr davor hatte er sich sogar um 87 Meter zurückgezogen, wurde dabei aber noch vom Weißseeferner übertroffen.
Das Nährgebiet gliedert sich grob in drei größere Bereiche: einem nördlichen vom Kleinleitenjoch (3270 m) herabfließenden Teil, einen größeren südöstlichen nordwestlich der Karlesspitze (3465 m) und einen südwestlichen, das sich nordöstlich der Hinteren Schwärze befindet. Aus dieser Teilung resultieren heute bereits getrennte Gletscherzungen, es ist davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren die Verbindung gänzlich abreißen und der Gletscher in mehrere unabhängige Teilbereiche zerfallen wird.