Skarabäus
Als Skarabäen (Glückskäfer, altgriechisch σκαραβαίος skarabaios) werden Abbildungen des Heiligen Pillendrehers (Scarabaeus sacer) in der altägyptischen Kunst (Malerei, Plastik und Schmuck) bezeichnet. Die Verwendung erfolgte vor allem als kleine Amulette aus Stein. Allerdings gab es auch große, aus Stein bestehende Plastiken bei Tempeln. Die altägyptische Bezeichnung für den Skarabäus war cheperer. Je nach hieroglyphischer Schreibung war der Skarabäus-Käfer, Mistkäfer, der Gott Chepre (auch Chepri) oder auch ein Schmuckstück in Form eines Skarabäus gemeint.
Cheperer in Hieroglyphen | ||||||
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Ḫprr Cheperer Skarabäus-Käfer, Mistkäfer | ||||||
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Thronname (Neb-cheperu-Re – „Herr an Gestalten/Erscheinungen, ein Re“) des Tutanchamun als Schmuckstück (Ägyptisches Museum Kairo, JE 61886) |
Das Verhalten des Skarabäus, Dungkugeln vor sich her zu rollen, stellte einen Bezug zu Re und seiner Fahrt mit der Sonnenbarke über den Himmel her. Nach antiken Autoren wie Plutarch, Clemens von Alexandria oder Horapollon sei der Käfer außerdem verehrt worden, weil man der Ansicht gewesen sei, alle Tiere wären männlich, so dass er als Symbol einer männlichen Schöpferkraft gegolten habe. Möglicherweise diente das Vergraben einer Kugel im Schlamm und das anschließende Erscheinen neuer Käfer aus der Erde auch als Symbol der Wiedergeburt nach dem Tode. Sie symbolisierte vielleicht auch den unterirdischen Sonnenlauf, während der Nacht. Diese Angaben zur Deutung stammen aber aus griechischen, römischen oder spätantiken Quellen, entsprechende Berichte aus dem Alten Ägypten selbst liegen nicht vor.