Sprengstoffwerke Allendorf und Herrenwald

Die Sprengstoffwerke Allendorf und Herrenwald waren zwei Sprengstofffabriken, die in der Zeit des Nationalsozialismus ab 1938/39 im Herrenwald in der Gemarkung der damaligen Landgemeinde Allendorf (heute Stadtallendorf) im seinerzeit preußischen Landkreis Marburg errichtet wurden. Die Errichtung der Werke erfolgte im Auftrag und auf Rechnung der deutschen Wehrmacht über ein getarntes staatliches Finanzierungs- und Verwaltungssystem (→ Montan-Schema), während der eigentliche Betrieb in den Händen der Gesellschaft m. b. H. zur Verwertung chemischer Erzeugnisse (Verwertchemie) als Tochterfirma der Dynamit AG (DAG) bzw. der Westfälisch-Anhaltischen Sprengstoff-Actien-Gesellschaft (WASAG) lag.

Der Tarnname für das Werk Allendorf der Verwertchemie bzw. DAG lautete Barbara I. Tarnname für das benachbarte Werk Herrenwald der WASAG war Barbara II. Die im Zweiten Weltkrieg nicht zerstörten Anlagen und Gebäude der beiden Sprengstoffwerke bildeten nach 1945 die Grundlage für die Entwicklung des Dorfes Allendorf hin zur heutigen Mittelstadt Stadtallendorf im Landkreis Marburg-Biedenkopf in Hessen.

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