Standorte (Zeitschrift)

Standorte – Politik und Kultur in Essen war eine linke Stadtzeitung, die von 1981 bis April 1984 in Essen erschienen ist.

Sie war ein Sprachrohr der links-alternativen Szene in Essen und beanspruchte, für Gegenöffentlichkeit zur ansonsten die Printmedien in Essen dominierenden WAZ-Mediengruppe zu sorgen: „Wir wollen gleichermaßen Forum sein für engagierte Christen, Sozialisten und Kommunisten in SPD und DKP, für Jusos und Judos, Spontis, die Grünen, die zahlreichen Bürgerinitiativen vor Ort“. Die Redaktionsräume befanden sich nach dem Umzug des Verlages Homann & Wehr im Internationalen Zentrum in der Eltingstraße 2 zusammen mit anderen Projekten der alternativen Szene in Essen, u. a. dem Dritte-Welt-Laden, der Buchhandlung Bundschuh und dem Büro der später gegründeten Grün-Alternativen Liste Essen.

Standorte übernahm erprobte journalistische Konzepte anderer etablierter Stadtzeitungen („Stattzeitungen“ – die bekannteste wohl der Frankfurter „Pflasterstrand“). Kennzeichnend sind die Berichterstattung über links-alternative Projekte, Bürgerinitiativen, besonders im Umweltbereich („Panzerbauwald Borbeck“, „Pseudo-Krupp“, „Heisinger Aue“), der Anti-AKW-, der Homosexuellen-, Frauen- und der Friedensbewegung (Neue soziale Bewegungen). Zudem versuchte die Zeitung eine integrierende Rolle im linken politischen Spektrum zu übernehmen, das von vielen Gegensätzen geprägt war, insbesondere zwischen den in Essen traditionell starken Gruppen um die DKP, die im Essener Norden und an der Essener Gesamthochschule politisch verankert waren, und den aufstrebenden Grün-Alternativen, aber auch auf der einen Seite hinein in das autonome und K-Gruppen- als auch auf der anderen Seite hinein in das politisch das Ruhrgebiet beherrschende sozialdemokratische und gewerkschaftliche Spektrum. Hinzu kam der Anspruch auf die Verbindung von Politik und Kultur mit dem Ziel, alternative und Gegenkultur zu fördern. Teil aller Ausgaben war ein Veranstaltungskalender sowie ein Kleinanzeigen- und Adressenteil.

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