Stjepan Vukčić Kosača

Stjepan Vukčić Kosača (* 1405 in Kosača bei Goražde; † 22. Mai 1466 in Herceg Novi) war ein Fürst aus dem herzegowinisch-bosnischem Adelsgeschlecht der Kosače.

Stjepan Vukčićs Herrschaft begann um 1435 als bosnischer Großwoiwode und Lehnsmann von König Tvrtko II. von Bosnien (um 1380–1443). Er verweigerte dem nachfolgenden König Stjepan Tomaš († Juli 1461) die Gefolgschaft und erklärte im Jahr 1448 endgültig seine Unabhängigkeit vom Königreich Bosnien. Vukčić gab sich den Herzogstitel und herrschte als Landesherr über ein Gebiet, das durch die Vereinigung der beiden Fürstentümer Zahumlje (westlicher Teil mit dem Neretvatal) und Travunien (östlicher Teil) entstanden war. Dabei lavierte er geschickt zwischen Katholizismus, Orthodoxie und Bosnischer Kirche. Seine Familie war jedoch traditionell römisch-katholisch.

Abgeleitet von Vukčićs Adelstitel Herzog, etablierte sich für diese historische Landschaft die Bezeichnung „Herzegowina“ (Herzogsland). 1463 eroberten die Osmanen Bosnien und 1465 die Herzegowina, bis auf ein kleines Gebiet um die Hafenstadt Novi, wo Vukčić im Jahr 1466 starb. Die Macht des Adelsgeschlechtes Kosače war gebrochen: Vukčićs Söhne gingen in venezianische und türkische Dienste über und 1482 war die Herzegowina vollständig von den Osmanen erobert.

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